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«Sports Illustrated» Swimsuit Issue: Halima Aden trägt einen Burkini

Halima Aden ist auf der Titelseite der «Sports Illustrated»-Swimmsuit-Issue in einem Burkini zu sehen
Bild: Sports Illustrated

Dieses Model trägt als Erste einen Burkini auf der Titelseite der «Sports Illustrated»

30.04.2019, 06:53
Anna-Lena Janzen / watson.de
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Die Models tragen kurze Höschen, knappe Bikini-Tops, und haben braun gebrannte Haut: «Sports Illustrated» ist ein amerikanisches Magazin – mit überwiegend männlicher Leserschaft. Und so posieren die Damen der jährlichen «Swimsuit»-Ausgabe des Magazins üblicherweise so:

Dieses Jahr wagt das Magazin ein ganz anderes Bild:

In der diesjährigen Ausgabe ist das Model Halima Aden auf der Titelseite in einem Burkini zu sehen. Die Bekleidung bedeckt – bis auf Gesicht, Hände und Füsse – ihren gesamten Körper.

Auf ihrem Kopf trägt das amerikanische Model mit somalischen Wurzeln ausserdem einen Hijab. Sie ist damit das erste Model, das sich voll bekleidet auf der Titelseite des Magazins räkelt.

Halima Aden, die in einem kenianischen Flüchtlingslager aufwuchs, zog im Alter von sieben Jahren in die USA und begann kurz darauf den Hijab zu tragen. Schon im Jahr 2017 erschien sie als erstes Hijab-Modell auf dem Cover eines grossen US-Magazins.

Und das sagt das Model selbst zu der Aktion:

In einem Interview mit der BBC sagte Aden: «Junge Mädchen, die einen Hijab tragen, sollten auch Frauen in jeder Branche haben, zu denen sie aufschauen können.»

«Wir sehen jetzt Politiker, Geschäftsfrauen, Fernsehreporter und andere erfolgreiche Hijabi-Frauen in sichtbaren Rollen, und das ist die Botschaft, die wir senden müssen.»
Halima Ardenbbc
Bild
Bild: yu tsai/sports illustrated/sports illustrated

«Die Resonanz war unglaublich und ich fühle mich so geehrt, dass ‹Sports Illustrated› die Schönheit dieser bescheiden gekleideten Frauen gezeigt hat.»

Im Netz sorgten die Fotos für unterschiedliche Reaktionen...

Ein Instagram-User schrieb: «Du bist so ein absoluter Star Halima!!!!!! Herzliche Glückwünsche!!!!»

Mehrere Nutzer kommentierten, sie seien inspiriert von der Aktion.

«Schaut euch die Schönheit an, die wir besitzen. Auch komplett angezogen! Ja!!! Herzlichen Glückwunsch meine schöne Schwester!!! Du bist ein Vorbild!!!»
«Die Kultur der Bescheidenheit ist rückständig und gegen Frauen. Tausende von Frauen werden in islamischen Ländern festgenommen, um gegen Verschleierung zu protestieren. Und doch feiert Ihr albernes Magazin ein Symbol der Unterdrückung ... auf die absurdeste Weise, die man sich vorstellen kann. Fail.»
«Die (Burkini) gibt's auch für Männer, richtig?»

Halima Aden war auch schon auf der Titelseite der «Vogue» zu sehen:

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quelle: shutterstock
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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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wonderwhy
30.04.2019 08:29registriert Februar 2016
Ich verstehe nicht. Sollen wir das nun gut finden?
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Bündn0r
30.04.2019 10:49registriert Januar 2018
Eine rückständige Kultur auf der Vorderseite eines Magazins zu zelebrieren ist fortschrittlich?

Zur Erinnerung: Der Schah des Irans und Gattin vor der islamistischen Revolution von 1979. War nicht eher das fortschrittlich?
Dieses Model trägt als Erste einen Burkini auf der Titelseite der «Sports Illustrated»
Eine rückständige Kultur auf der Vorderseite eines Magazins zu zelebrieren ist fortschrittlich?

Zur Erinn ...
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AquaeHelveticae
30.04.2019 10:56registriert September 2018
Endlich mal ein Magazin, welches auch im Iran verkauft werden darf. Dann lernen die Frauen, welche bereits seit Jahren gegen das Kopftuch demonstrieren, endlich, dass sie falsch liegen und sich eigentlich glücklich schätzen können zu ihrem Glück gezwungen zu werden.

Wie wäre es mal mit einem Artikel über Frauen welche tatsächlich so aufwachsen mussten? Vielleicht eine geflüchtete Zweit- oder Drittfrau aus Saudi Arabien? Sind diese ebenfalls der Meinung, dass man mehr Frauen mit Kopftücher sehen sollte als Vorbilder für Mädchen?
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Nicht Gendern ist eine Gefahr für die Demokratie, sondern der Passivsatz!
Warnung: Nach diesem Text werden eure Ansprüche an Journalistinnen und Journalisten steigen. Lesen auf eigene Gefahr.

Passivsätze werden von mir gehasst. Das war ein Passivsatz. Und er war grässlich zu lesen, nicht wahr? Viel schöner ist doch: Ich hasse Passivsätze! Gleicher Inhalt. Aber: aktiv formuliert.

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