Es sind Szenen, die schon beim Zusehen erschüttern: Ein Mann bedrängt eine jüdische Familie in der U-Bahn. Er packt eine Bibel aus dem Rucksack und redet auf die jungen Kinder und deren Vater, die alle eine Kippa tragen, aggressiv und antisemitisch ein. Die Stimmung ist bedrückend. Bevor die Situation vollends eskaliert, geht eine muslimische Frau mit Kopftuch dazwischen und lenkt die Aufmerksamkeit des Täters auf sich. Ein Video, das den Vorfall zeigt, geht derzeit viral.
Der Clip stammt aus London und wurde am Freitag aufgenommen. Alleine auf Twitter haben ihn schon über vier Millionen Menschen gesehen. Die Heldin, die mutig dazwischen ging, heisst Asma Shuweikh. «Ich würde nicht zögern, es noch einmal zu tun», sagt Shuweikh im Interview mit einem Radiosender der BBC. Doch sie wünsche sich, dass mehr Menschen so handeln würden wie sie.
«Wenn alle das getan hätten, wäre es meiner Meinung nach nicht so eskaliert», sagte sie. «Als Mutter von zwei Kindern weiss ich, wie es ist, in dieser Situation zu sein, und ich möchte, dass jemand hilft, wenn ich in dieser Situation bin.» Sie erzählt weiter: «Um ehrlich zu sein, dachte ich, dass es meine Pflicht ist als Mutter, als praktizierende Muslimin, als Bürgerin dieses Landes, etwas zu sagen.»
Around noon I witnessed appalling anti Semitic abuse towards this Jewish Family on the northern line. Fair play to other passengers who stood up to him. If you recognise the guy please report to @metpoliceuk pic.twitter.com/YxzwAnDqTJ
— Chris Atkins (@scatatkins) November 22, 2019
Der Täter wurde mittlerweile von der Polizei wegen des Verdachts einer rassistisch verschärften Straftat festgenommen, berichtet die BBC. Als Beweis dient das Filmmaterial, welches derzeit um die Welt geht. (bn/watson.de)