Seit dem Fund der zweiten Blackbox des abgestürzten Germanwings-Flugzeuges scheint es klar zu sein: Der Co-Pilot Andreas Lubitz hat den Sinkflug absichtlich eingeleitet. Zuvor wurde bekannt, dass Lubitz an psychischen Problemen litt, Medikamente einnahm und diverse Ärzte deswegen aufsuchte.
In der Schweiz werden bei 12'000 bis 14'000 untersuchten Piloten 120 bis 140 Flugtauglichkeitslizenzen wegen gesundheitlichen Problemen entzogen, schreibt die Sonntags-Zeitung. «Dabei sind etwas weniger als ein Prozent vorübergehend, über einen längeren Zeitraum oder dauernd fluguntauglich», sagt bazl-Sprecher Urs Holderegger gegenüber der Zeitung. Bis zur erneuten Erteilung des so genannten «Medicals» könne der betroffene Pilot grundsätzlich nicht mehr fliegen. Bei schweren Fällen, wie beispielsweise bei Herz-Kreislauf-Problemen, könne auch die Lizenz entzogen werden.
Laut Bazl wird auch die Einführung vermehrter psychologischer Tests und die Lockerung der Ärzteschweigepflicht geprüft.
Die Frage, warum Lubitz die Flugtauglichkeit nicht abgesprochen wurde, obwohl er offensichtlich Probleme hatte, bleibt offen. Es ist gut möglich, dass der Co-Pilot der Unglücksmaschine keinen seiner Ärzte in vollem Umfang über seine Erkrankung informierte. (lhr)