03. März 2015, 19:47 Uhr
Den Haag - Zum ersten Mal haben die Angehörigen der 298 Todesopfer des über der Ukraine abgestürzten Fluges MH17 die Wrackteile der Maschine ansehen dürfen. Sie wurden am Dienstag durch die Hallen des niederländischen Militärflughafens in Gilze-Rijen geführt, wo die Trümmer untersucht werden. Insgesamt 500 Angehörige wollten in dieser Woche die Reste besichtigen, teilte der niederländische Sicherheitsrat OVV in Den Haag mit. Anschliessend sollen Experten den vorderen Teil des Flugzeugs rekonstruieren.
Die Maschine der Malaysia Airlines war am 17. Juli 2014 über der Ostukraine vermutlich abgeschossen worden. Alle Menschen an Bord starben. Die ukrainische Regierung und der Westen gehen davon aus, dass Flug MH17 von prorussischen Rebellen mit einer russischen Boden-Luft-Rakete abgeschossen wurde. Russland und die Rebellen hingegen sehen die Verantwortung bei der ukrainischen Regierung.
Der OVV veröffentlichte auch ein Video mit neuen Bildern der Trümmer:
Die Wrackteile der Boeing 777 waren im Dezember auf den Stützpunkt im Norden des Landes gebracht worden, um die Absturzursache genauer zu untersuchen. Da zwei Drittel der Insassen Niederländer waren, leitet Den Haag die Ermittlungen.
Am Absturzort mussten die Experten ihre Arbeit wegen der anhaltenden Gefechte zwischen der ukrainischen Armee und den Separatisten mehrfach unterbrechen. Noch im März soll mit der dreidimensionalen Rekonstruktion von Teilen der Maschine begonnen werden. Die Untersuchung soll im Sommer abgeschlossen sein.
kis/dpa/AFP