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Kundgebung für eine offene und solidarische Schweiz in Bern stösst auf grosse Unterstützung

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Bild: watson
Demonstration 

Kundgebung für eine offene und solidarische Schweiz in Bern stösst auf grosse Unterstützung

Weit über zehntausend Menschen haben sich am Samstag auf dem Bundesplatz versammelt, um an der nationalen Kundgebung für eine offene und solidarische Schweiz teilzunehmen. 
01.03.2014, 14:4201.03.2014, 16:59
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Nach dem knappen Ja zur Masseneinwanderungs-Initiative drohe den über 1,8 Millionen Menschen ohne Schweizer Pass eine massive Verschlechterung ihrer Rechte in der Schweiz, heisst es im Aufruf zur heutigen Demonstration in Bern. «Dabei haben sie bisher wesentlich zu unserem gemeinsamen Wohlstand, unserer Lebensqualität und kulturellen Vielfalt beigetragen.» Aufgerufen hatten fast 60 Parteien und Organisationen, darunter mehrere Ausländervereinigungen.

Die Organisatoren erklärten gegenüber unsere Reporterin Rafaela Roth, dass rund 12'000 Personen vor Ort gewesen seien. Die Polizei rechnete mit 3000. Zu den aktuellen Zahlen äusserten sich die Behörden bisher nicht. Dennoch ging nichts kaputt und die Demonstranten verhielten sich friedlich.

Die Kundgebung richtet sich unter anderem gegen den Abbau der Rechte von Migrantinnen und Migranten. Die Wiedereinführung des Saisonnierstatus sei mit allen Mitteln zu verhindern. Mit der EU seien «gute und geregelte Beziehungen» anzustreben, damit ausgewanderte Schweizer in den EU-Staaten nicht diskriminiert würden. 

Tausende von Demonstranten fanden sich für die Kundgebung in Bern ein.
Tausende von Demonstranten fanden sich für die Kundgebung in Bern ein.Bild: watson

Fahnen, bunte Ballone und viele Transparente prägten das Bild auf dem Bundesplatz. «Die Schweiz ohne Ausländer ist wie Schweizer Schokolade ohne Kakao» war etwa zu lesen, «Grenzen sind konstruiert und alle sind Menschen» hiess es auf einem anderen Spruchband.

«Die Schweiz ohne Ausländer ist wie Schweizer Schokolade ohne Kakao»
Zitat auf einem Transparent an der Kundgebung in Bern

Auf dem Bundesplatz soll auch zum Kampf gegen die «noch radikalere» Ecopop-Initiative aufgerufen werden. Das Begehren verlangt eine strikte Beschränkung der Zuwanderung. Der Abstimmungstermin steht noch nicht fest. «Spätestens an jenem Sonntag müssen wir mehr als 50 Prozent der Stimmen auf unserer Seite haben», rief eine Rednerin.

Die Ecopop-Initianten warfen ihren Gegnern umgehend «polemische Fehlinformationen» vor. Die in der Schweiz lebenden Ausländer seien von der Initiative «selbstverständlich in keinster Weise betroffen», betonten sie in einem Communiqué. Es gehe lediglich darum, die künftige Zuwanderung wieder auf ein nachhaltiges Mass zu reduzieren.

Im Vorfeld der nationalen Kundgebung vor dem Bundeshaus hatten etwa 300 Menschen gegen Rassismus demonstriert. Angeführt wurde der Demonstrationszug von einigen Vermummten. Der Marsch durch die Innenstadt war auf Facebook angekündigt worden. (erf/sda/sda)

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