Das erste Mal spielte das Quartett in dieser Konstellation. «The Art of the Quartet» ist ein Album von Cowbell, dem Label von Benjamin Koppel. Benjamin verführt nicht nur mit seiner Musik, sondern veröffentlichte 2022 ebenfalls seinen ersten Roman. Seine Karriere begann schon früh. Bereits im Alter von 18 Jahren veröffentlichte er sein erstes Album und wurde 2007 als «Contemporary Star of Jazz» ausgezeichnet.
Bereits vor dem Konzert versammelten sich viele Leute im Pflegidach. Ein Fan von Antonio Sanchez erzählte mir, dass er bereits seit 25 Jahren seine Musik verfolgte. Er reiste extra aus Ungarn an, um Antonio, den mehrfachen Grammy-Gewinner, zu treffen und seine Platten signieren zu lassen. Um 20:30 Uhr ertönten erste Saxofon Töne aus dem Hinterzimmer, es wurde still. Mit schauerlichen Akkorden des Pianisten wurde das Publikum in den Abend begrüßt. Ein wenig später setzte Benjamin ein. Das Crescendo am Anfang des Stückes erzeugte eine extreme Spannung, was die Aufmerksamkeit des ganzen Publikums sicherte. Erst nach wenigen Minuten setzte der Bass ein, was die ganze Harmonie auf den Kopf stellte und die Zuhörer in eine andere Welt entführte.
Die spielerische und stürmische Art der Stücke verwandelte das Pfelgidach in eine neue Welt. Von düsteren Wäldern, über hohe Berge bis zu den blühenden Bäumen und Wiesen war alles dabei. Durch die eigenen Techniken, Spielereien und Interaktionen untereinander erzählte das Quartett eine Geschichte. Drumsticks auf der Snare schleifen und spezielle Blastechniken von Benjamin, um noch nie dagwesene Töne zu erzeugen. In seinem Solo zeigte Antonio Sanchez, was ein mehrfacher Grammy-Gewinner abliefern kann. Geschwindigkeit, Präzision und Dynamik überwältigte das Publikum. Er spielte so schnell, dass sich sogar sein Becken vom Schlagzeugt löste und davonflog, doch er spielte weiter, als wäre nichts geschehen. Eine atemberaubende Performance.
Trotz diesem Chaos der Emotionen, Lautstärken, Spieltechniken und Instrumente überzeugte das Quartett mit seiner Leichtigkeit, die sich durch das ganze Konzert zog.