«Der Mann mit den grossen Stiefeln hielt nach Schülern Ausschau und schoss auf sie»
Taliban-Attacke Pakistan
Shahrukh Khan liegt im Lady-Reading-Spital im pakistanischen Peshawar in blutigen Laken. Der 16-Jährige hat Schusswunden an beiden Beinen. Den Angriff radikal-islamischer Taliban auf seine Schule überlebte der Jugendliche am Dienstag nur, weil er sich unter grössten Schmerzen tot stellte.
Um ihn herum wurden mindestens 130 Menschen getötet, grossteils Mitschüler. Khan sagt:
Er habe sich mit vielen anderen Schülern zusammen in der Aula der vom pakistanischen Militär betriebenen Schule befunden, als vier Bewaffnete den Raum gestürmt hätten, erzählt Khan der Nachrichtenagentur AFP.
(«Gott ist der Grösste»), hätten sie dabei immer wieder gerufen.
Doch dies habe nicht viel genutzt.
Kurz darauf sei ihm in die Beine geschossen worden. Trotz der brennenden Schmerzen habe er sich tot gestellt.
Nach einiger Zeit verliessen die Männer dem Schüler zufolge dann die Aula. Er selbst sei noch einige Minuten an seinem Platz liegen geblieben.
Auch an einem getöteten Soldaten, der in der Schule gearbeitet habe, sei er auf seinem Weg vorbeigekommen, sagt Khan. In der Schule werden Jungen und Mädchen von Armeeangehörigen und aus der Zivilgesellschaft gemeinsam unterrichtet.
Weiter erinnert sich Khan nur noch daran, dass er hinter eine Tür gekrochen und dort bewusstlos geworden sei.
(sda/afp)
