In Mexiko ist offenbar ein mächtiger Drogenboss getötet worden, der angeblich schon vor über drei Jahren von der Polizei erschossen worden war. Nazario Moreno alias «El Chayo» sei am Sonntag bei einer Schiesserei mit Sicherheitskräften im Bundesstaat Michoacán im Westen des Landes getötet worden.
Das sagte ein Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AFP. Einzelheiten wollten die Behörden demnach bei einer Pressekonferenz am Sonntagabend (Ortszeit) bekannt geben.
Die mexikanischen Behörden hatten Morenos Tod bereits im Dezember 2010 verkündet. Angeblich starb er schon damals bei einem Feuergefecht mit der Polizei. Allerdings wurde seine Leiche nie gefunden. Ausserdem gab es immer wieder Berichte, wonach er lebend gesehen wurde.
Moreno war einer der Gründer des mächtigen Drogenkartells La Familia, von dem sich nach seinem angeblichen Tod die Tempelritter abspalteten. La Familia gehörte bis dahin zu den grössten mexikanischen Drogenbanden und galt als wichtigster Hersteller synthetischer Drogen in Mexiko.
Die mexikanische Regierung hatte im Januar tausende Soldaten und Polizisten in die Region Tierra Caliente in Michoacán entsandt, um eine drohende Eskalation der Auseinandersetzungen zwischen den Tempelrittern und Bürgerwehren zu beenden. Die Einwohner Michoacáns werfen den Sicherheitskräften Tatenlosigkeit im Kampf gegen die Drogenbanden vor, die inzwischen weite Teile des Bundesstaats kontrollieren. Sie bildeten deshalb bewaffnete Bürgerwehren, um auf eigene Faust für Ruhe und Ordnung zu sorgen. (rey/sda)