Fünf Jahre lang arbeitete William Morse laut dem Blog Jezebel in Kentucky als Postbote. Wobei – «arbeiten» ist ein bisschen übertrieben. Denn die letzten beiden Jahre kürzte er seine Route so drastisch ab, dass sich im Hause seiner verstorbenen Mutter sowie in einem gemieteten Lagerraum nicht weniger als 44'900 Briefe stapelten. Briefe, die er nicht ausgeliefert hat.
Morse musste sich wegen der Zerstörung, Nicht-Zustellung und dem Verstecken von US-Post vor Gericht verantworten. Während die Staatsanwaltschaft zwei Jahre forderte, lautete das Urteil, welches letzte Woche gefallen ist, schliesslich sechs Monate Haft und weitere sechs Monate Hausarrest.
Morses Verteidiger sagte vor Gericht, dass sein Klient keine bösen Absichten gehabt hätte. Er habe sich zu der Zeit mitten in der Scheidung von seiner Frau befunden und seine Kinder zur und von der Schule chauffieren müssen – und dies alles während seiner Arbeitszeit. Das sei einfach zu viel gewesen. Darum hätte er halt nicht alle Briefe ausliefern können ...
(lue)