Der britische Regisseur und Schauspieler Richard Attenborough ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Wie die BBC in der Nacht zum Montag berichtete, starb Attenborough am Sonntag nach langer Krankheit.
Premierminister David Cameron würdigte den Regisseur im Internetdienst Twitter als «einen der Grössten» in der Filmbranche. Attenborough dominierte jahrzehntelang die Welt des britischen Films, sowohl als Schauspieler als auch als Regisseur.
His acting in "Brighton Rock" was brilliant, his directing of "Gandhi" was stunning - Richard Attenborough was one of the greats of cinema.
— David Cameron (@David_Cameron) August 24, 2014
Sein grösster Erfolg war der Film über den indischen Unabhängigkeitskämpfer Mahatma Gandhi, der mit acht Oscars ausgezeichnet wurde. Auch «Cry Freedom» über das Leben des südafrikanischen Freiheitshelden Steve Biko stammt von Attenborough.
Als Schauspieler spielte er unter anderem in den Klassikern «The Great Escape», «The Flight of the Phoenix» und «Jurassic Park» mit. In Steven Spielbergs Dinosaurier-Epos schlüpft Attenborough in die Rolle des exzentrischen Milliardärs John Hammond.
1993 ernannte ihn die Queen zum Lord Attenborough of Richmond-on-Thames und verlieht ihm damit die Berechtigung, im Oberhaus Politik zu machen. Den Adelstitel hatte er sich redlich verdient, schliesslich war der Picasso-Liebhaber in unzähligen Vorständen von Wohltätigkeits- und Kultureinrichtungen aktiv.
Dabei übte sich Tausendsassa Attenborough gerne in Bescheidenheit. «Ich bin kein grossartiger Regisseur, ich bin ein guter Regisseur», antwortete er auf die Frage, wie man sich als «lebende Legende» fühlt.
Jedoch blieb Attenborough, der mehr als 50 Jahren mit der Schauspielerin Sheila Sim verheiratet war und im Londoner Promivorort Richmond lebte, nicht von Schicksalsschlägen verschont: Seine älteste Tochter sowie deren Tochter und Schwiegermutter kamen 2004 bei dem Tsunami in Südostasien ums Leben. Weihnachten mochte er deshalb nicht gerne feiern. (rey/sda/afp/dpa)