Papst Franziskus hat erstmals Opfer sexuellen Missbrauchs durch katholische Geistliche getroffen und sie um Vergebung «für diese Sünden und schweren Verbrechen» gebeten. Er feierte mit sechs Betroffenen aus Deutschland, Irland und Grossbritannien eine Morgenmesse.
Papst Franziskus verurteilte die «Mittäterschaft» der katholischen Kirche beim sexuellen Missbrauch durch Geistliche. Die Verbrechen seien lange «verheimlicht und vertuscht worden, durch eine Mittäterschaft, die nicht zu erklären ist», sagte der Pontifex am Montag. «In der Geistlichkeit ist kein Platz für jene, die Missbrauch begehen», sagte er und bekräftigte, Vergehen an Minderjährigen nicht tolerieren zu wollen. Die Universalkirche müsse Minderjährige schützen und auch über die Priester-Ausbildung solche Sünden aus der Kirche verbannen.
Nach Angaben des Vatikans wurden den internen Ermittlern im vergangenen Jahrzehnt 3420 Verdachtsfälle gemeldet. Wie die katholische Zeitung «L'Avvenire», Sprachrohr der italienischen Bischofskonferenz CEI, am Montag berichtete, hat der Vatikan zwischen 2004 und 2013 848 Priester wegen Kindermissbrauchs zwangslaisiert. Weitere 2572 Priester wurden mit weniger drastischen Massnahmen bestraft. (oli/sda/apa/afp)