
Zeit ist relativ: Haltbarkeit von Milch, Joghurt & Co bild: swissmilk
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Kühlschrankleichen – wer kennt sie nicht? Joghurt oder Milch vergessen und jetzt liegt das Mindesthaltbarkeitsdatum in der Vergangenheit. Was tun? Keine Panik und kein Griff zum Mülleimer, sondern erst mal: riechen und schmecken.
Deine Sinne kennen den Unterschied. Wenn du dir unsicher bist: Schau, riech und schmeck. Ist die Milch flockig oder dick geworden? Dann ist sie eher nicht mehr gut. Macht sie einen leicht bisssauren, muffigen oder bitteren Eindruck – auch ein Warnsignal. Bei Joghurt und Rahm ist eine wässrige Schicht («Milchserum») kein Zeichen von Verderb, sondern eine natürliche Trennung. Einfach unterrühren oder wegschütten. Ganz wichtig: Hat es Schimmelflächen, auch bei Crème fraîche oder Quark, dann das Produkt unbedingt entsorgen. Die Fäden dringen oft tief ein und lassen sich kaum restlos entfernen.
5 Tipps zur Lagerung & Gefrierstrategie
- Lagere Milch möglichst im hinteren Kühlschrankbereich bei maximal 5°C, dort bleibt sie am frischesten.
- UHT-Milch darf ungeöffnet draussen stehen, angebrochen dann wie Pastmilch kühlen und innerhalb weniger Tage verbrauchen.
- Milch lässt sich gut einfrieren. Nach dem Auftauen gründlich schütteln, beim Backen oder Kochen verarbeiten, dabei ist die Geschmackseinbusse minimal.
- Joghurt, Crème fraîche oder Schmand solltest du nicht einfrieren, da sie stark an Textur verlieren.
- Quark lässt sich zwar einfrieren, ist danach aber eher für Back- oder Kochzwecke geeignet.
Milch ist nicht ohne Grund haltbar
Milch erhält erst durch gezielte Temperaturbehandlung ihre Haltbarkeitsdauer. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Verfahren. Wir haben bei Molkereimeister Christian Höhn nachgefragt:
- Beim Standardverfahren «Pasteurisierung» wird Milch rund 15 Sekunden lang auf mindestens 72°C erhitzt. Technik wie bei einer Mini-Dampfküche eliminiert laut Höhn bis zu 98 Prozent der Keime. Frischmilch bleibt im Kühlschrank bei unter 6°C so etwa 10 bis 20 Tage lang genussfähig.
- Beim Standardverfahren «Pasteurisierung» wird Milch rund 15 Sekunden lang auf mindestens 72°C erhitzt. Technik wie bei einer Mini-Dampfküche eliminiert laut Höhn bis zu 98 Prozent der Keime. Frischmilch bleibt im Kühlschrank bei unter 6°C so etwa 10 bis 20 Tage lang genussfähig.
Das komplette Gespräch mit Christian Höhn und alle Hintergründe zu «hui oder pfui» kannst du hier nachlesen.
Was heisst MHD, «zu verbrauchen bis» und «verkaufen bis»
Das Verbrauchsdatum «zu verbrauchen bis» gilt nur für hoch verderbliche Lebensmittel wie Hackfleisch oder frischen Fisch und garantiert die Sicherheit bei korrekter Lagerung.
Die meisten Milchprodukte tragen stattdessen ein Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD), dies ist eine Qualitätsgarantie der Hersteller. Auch wenn nach Ablauf Aussehen oder Geschmack leicht verändert sein können, ist der Verzehr in der Regel bedenkenlos.
Die «verkaufen bis»-Angabe beschränkt allein den Verkauf im Laden, nicht jedoch den Genuss zu Hause. Vorausgesetzt, Farbe, Geruch und Konsistenz sind in Ordnung. Wie Höhn sagt: «MHD heisst ‹mindestens haltbar bis›, nicht ‹schon giftig ab›.» Informationen zu den Verbrauchsdaten kannst du hier nachlesen.
Fazit
Milchprodukte sind oft länger geniessbar, als das Datum auf dem Etikett vermuten lässt. Vorausgesetzt, du hältst die Kühlkette ein und vertraust deinem Geschmackssinn. Das MHD ist nur ein Mindestwert, oft bleiben Milch, Joghurt und Co. auch einige Zeit danach noch fein. Hast du einmal vergessen einzukaufen, friere lieber Milch ein, anstatt sie wegzuwerfen.
Alles, was du wissen musst.
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