Der ehemalige Polizeichef Guatemalas, Erwin Sperisen, ist am Dienstag in Genf auch in zweiter Instanz zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er wurde wegen der Beteiligung an zehn aussergerichtlichen Ermordungen von Gefangenen schuldig gesprochen.
Sieben Personen wurden 2006 bei der Erstürmung des Gefängnisses Pavon getötet. In der Strafanstalt hatten vor der grossangelegten Polizeiaktion die Gefangenen das Kommando übernommen.
Auch wegen der Beteiligung am Mord von drei aus dem Gefängnis «El Infiernito» entflohenen Häftlingen 2005 wurde der schweizerisch-guatemaltekische Doppelbürger schuldig gesprochen.
In erster Instanz hatte das Genfer Strafgericht den ehemaligen Polizeichef Guatemalas im zweiten Fall noch freigesprochen. Die Berufungskammer folgte mit dem Urteil auf ganzer Linie dem Antrag der Staatsanwaltschaft. (sda)