Schweiz
Basel

Basler Polizist wegen Rassismus und sexueller Belästigung versetzt

Basler Polizist wegen Nazi-Parolen, Rassismus und sexueller Belästigung freigestellt

02.12.2024, 15:4702.12.2024, 17:59

Sexuelle Belästigung einer Mitarbeiterin, rassistische Beschimpfungen, «Sieg Heil»-Rufe und Aufforderung zu Racial Profiling: Wegen mehreren Vorfällen hat die Kantonspolizei Basel-Stadt einen Mitarbeiter freigestellt. Dies sagte ein Polizeisprecher am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Die Polizei habe dies im Oktober entschieden, nachdem das Verwaltungsgericht Ende September das Urteil dazu gefällt hatte. Im Urteil, das am Freitag publiziert wurde, lehnt das Gericht einen Rekurs des Wachtmeisters gegen seine Versetzung ab.

Der Rekurrent habe «seine gesetzlichen, vertraglichen und personalrechtlichen Pflichten vielfach verletzt», heisst es im Urteil. Das Verwaltungsgericht erachtet es etwa als erstellt, dass der Polizist eine ihm unterstellte Kollegin auf einem Teamausflug gegen ihren Willen auf den Mund geküsst hat. Dies wertet das Gericht als sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Obschon an einem privaten Anlass geschehen, habe diese Beeinträchtigung Auswirkungen auf den Arbeitsplatz. Zudem habe der Rekurrent mehrmals Arbeitskolleginnen sexistisch beschimpft.

Polizist wurde zuerst versetzt

Im Dienst habe der beschuldigte Polizist einmal sein Team aufgefordert, jeden Schwarzen auf einer (im Urteil nicht genannten) ein Kilometer langen Strasse zu kontrollieren. Damit habe er gegen das Diskriminierungsverbot verstossen, heisst es im Urteil. Zudem habe er in der Freizeit in einer Diskothek eine dunkelhäutige Person rassistisch beschimpft und sowohl auf dem Posten wie auch ausserhalb des Dienstes mehrmals den nationalsozialistischen Gruss «Sieg Heil» gerufen.

Die Kantonspolizei hatte aufgrund dieser Verstösse den Ressortleiter-Stellvertreter auf eine Wachtmeisterstelle versetzt. Gegen die Verfügung der Personalkommission, die einen tieferen Lohn mit sich zog, hatte der besagte Polizist rekurriert. Nach einer Ablehnung gelangte er in zweiter Instanz ans Verwaltungsgericht. (hkl/sda)

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59 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ABWESEND
02.12.2024 16:04registriert September 2024
Chapeau da hat ja einer seine perfekte Berufung gefunden!

Warum ist das nur eine Versetzung und keine Entlassung wert? mit so einem will doch keiner zusammen arbeiten.
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insert_brain_here
02.12.2024 16:02registriert Oktober 2019
Beruhigt mich jetzt total dass ein Polizist der sowohl mit Nazi-Parolen als auch sexueller Belästigung auffällt weiterhin uniformiert und bewaffnet seiner Tätigkeit nachgehen kann…
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bidilaw182
02.12.2024 16:01registriert März 2023
"Die Kantonspolizei hatte aufgrund dieser Verstösse den Ressortleiter-Stellvertreter auf eine Wachtmeisterstelle versetzt."
Eine fristlose Kündigung hätte es auch getan...
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