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SVP Basel-Stadt geht mit Terrorangst auf Stimmenfang

SVP Basel-Stadt: Wahlplakat

«Das ist fahrlässig» – die SVP Basel-Stadt geht mit Terrorangst auf Stimmenfang

Die SVP Basel-Stadt hat ihre Wahlkampagne lanciert: Mit einem Wahlplakat schürt diese die Ängste vor einem Terroranschlag in Basel.
30.08.2016, 05:2530.08.2016, 06:14
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Der Startschuss für den Wahlherbst in Basel ist gefallen. Dies zeigt die von der SVP Basel-Stadt am Montag lancierte Kampagne für die Grossrats-Wahlen. Ein Plakat sticht besonders ins Auge: Auf grünem Grund prangt da in weissen Lettern der Schriftzug «Paris. Würzburg. Nizza. ... Basel?». 

«Sie schaffen es immer wieder das Niveau weiter zu drücken.»
Twitter-User

Breite Kritik im Netz

Sebastian Frehner, Präsident der Basler SVP, betont laut «20 Minuten» denn auch: «An der Bundesfeier am Rhein hatte die Polizei alle Zufahrten mit Kastenwagen verbarrikadiert und war schwer bewaffnet. Das war eine Reaktion auf die Terrorattacken.» Er wird noch deutlicher: «Ich sage nicht, das passiert hier jetzt auch, aber die Gefahr ist real.»

Dass die SVP mit Terror-Angst auf Stimmenfang geht, ärgert die Linken gewaltig. Brigitte Hollinger, Präsidentin der SP Basel-Stadt, nimmt auf Facebook kein Blatt vor den Mund:

Bild

Im Kommentar zum Post schreibt eine Facebook-Userin: «Einfach nur pietätlos gegenüber all den Opfern und deren Familien!»

Auch sonst rumort es wegen des Plakats in den sozialen Medien, wie ein Blick auf Twitter zeigt:

#Angstmacherei...

Der bekannte Basler Werber David Schärer findet das Kampagnensujet ebenfalls verantwortungslos, auch aus berufsethischer Sicht, wie er gegenüber «20 Minuten» sagt. Bei den zitierten Anschlägen seien hunderte Menschen getötet worden. «Daraus politisches Kapital schlagen zu wollen, ist stossend.»

Frehner selbst hält sich mit Äusserungen im Netz zurück. Zuletzt kam er unter Druck, als Christoph Blocher dessen Rücktritt gefordert hatte. Ob seine Terrorangst-Kampagne SVP-intern mitgetragen wird, bleibt offen. (rwy)

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36 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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LaPaillade
30.08.2016 06:45registriert Juni 2015
Darf man die Leute, die hinter dieser Idee stecken, als Arschlöcher bezeichnen oder verstösst das gegen die Netiquette?
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kiawase
30.08.2016 05:56registriert April 2014
ich hoffe irgendwann merken es auch die letzten; erst angstmachen mit gütiger hilfe der medien , dann mehr polizei überwachung etc. fordern ... und das ganzr ohne den geringsten anlass. es gibt bei uns tausende potentielle täter mit psychischen problemen wo man ev. mal fragen sollte weshalb die psychiatrie immer wieder versagt, aber sorry ich sehe weit und breit keine IS Terroristen ...
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Firefly
30.08.2016 09:45registriert April 2016
Na super, islamischer Fundamentalismuss und Rechtsnationalismus schaukeln sich gegenseitig hoch. Der eigentliche Feind der Freiheit und des Friedens ist der Extremismus und Fanatismus jeglicher Couleur und der scheint überall auf der Welt, auch in Europa, auch in der Schweiz im Vormarsch zu sein. Und dies nicht nur bei den Religiösen, auch in der Politik. Keine gute Entwiklung.
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