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Du willst nur das Beste? Voilà:
Margrith Mettler und
Ursula Schmid kommen gerade gut gelaunt vom Seniorenturnen. Jetzt
müssen sie erfahren, dass Felsberg ab dem neuen Jahr keiner
Bundesrätin mehr Heimat bieten wird: «Das hätte ich mir auch nicht mehr angetan!», ruft Frau Mettler aus. «Mich auch noch abwählen
zu lassen, nachdem ich jahrelang so gute Arbeit geleistet habe»,
ruft Frau Mettler, «Nei, Nei». Schade sei es dennoch, «sehr schade».
«Ja, schade ist es», da
ist man sich an diesem Mittwoch in Felsberg einig. Gute Arbeit habe
sie gemacht, das will der abtretenden Bundesrätin Eveline
Widmer-Schlumpf niemand absprechen, ein Fleissiges sei es gewesen. Aber
überrascht über ihren Entscheid? Nein, überrascht ist hier niemand.
Es hat schon bei den Wahlen im Oktober nicht so gut ausgesehen. Im Geburtsort der BDP legte ausgerechnet die SVP um 6,6 Prozentpunkte zu. Fast ein Drittel der Einwohner von Felsberg wählte SVP.
«Wenn Sie mich fragen? Verrat!», sagt Hans Danuser. «Man hätte doch seine Bundesrätin stützen müssen!» Er selber habe zwar auch SVP gewählt: «Aber ich stehe wenigstens dazu!», sagt Danuser, heimisch hier, Dorforiginal gemäss eigener Aussage. Aber da sei einiges hintenrum gegangen.
Fast 29% der #Felsberger haben SVP gewählt: "Verrat!", findet Einwohner Hans Danuser #EWS @starwars pic.twitter.com/cO0PCdYqGY
— Rafaela Roth (@RafaEllaRoth) October 28, 2015
Hintenrum flüsterte man sich den Namen «Martullo-Blocher» zu. «Ist halt eine wichtige Arbeitgeberin hier», sagt ein Felsberger, der neben Danuser am Stammtisch sitzt. Er deutet vielsagend auf den Badge, der an seiner Arbeitshose baumelt: «Ems-Chemie», steht darauf. Haben die Felsberger Büezer am Ende der Blocher-Tochter vor ihrer eigenen Bundesrätin den Vorzug gegeben? Das will jetzt auch niemand grad so gesagt haben.
Ein paar hundert Meter
weiter, am zweiten Dorf-Stammtisch, im «Chrüzli-Egga» wird einer
schon deutlicher: «Richtige Bundesrätin, falsche Partei», heisst
es hier. «Chabis», sei das gewesen, diese Abspaltung, was soll das
denn sein, diese BDP? «Wischiwaschi!» Wäre Widmer-Schlumpf SVP-Bundesrätin gewesen, hätte
da niemand was dagegen gehabt. Der Vater sei schliesslich auch für
die SVP im Bundesrat gewesen, Leon Schlumpf, Ehrenbürger von
Felsberg, ob Eveline Widmer-Schlumpf das auch wird, weiss niemand. Aber der Vater habe es ja auch nur acht Jahre gemacht, wie die
Tochter.
Am #Stammtisch im Weiss Kreuz in #Felsberg ist man sich einig: "Sehr schade!" @watson_news #EWS pic.twitter.com/wQPy2CUS2v
— Rafaela Roth (@RafaEllaRoth) October 28, 2015
«Ist doch gut, jetzt ist
sie wieder mehr bei der Familie», heisst es im Chrüzli weiter. Das
verstehe man doch, dass sie wieder mehr bei der Familie sein wolle.
«Sie ist am Ende froh», nickt die Runde, als
der Chrüzli-Wirt um 19.30 Uhr die Tagessschau einschaltet und die Felsbergerin am Fernsehen spricht.
Auch der BDP-Gemeinderat Roland Schmid, der der
Pressekonferenz seiner früheren Schulkollegin in seinem Büro lauscht, sagt:
«Aber sie sieht gut aus, oder?» Gerade der Anfang ihrer Amtszeit sei sehr belastend für sie gewesen, das habe man gesehen. Schmid ist sich sicher: Dass die
Felsberger seiner Partei bei den Wahlen nicht treu waren, hat nichts mit fehlendem Rückhalt zu tun, sondern mit der Flüchtlingskrise:
«Und die hat die SVP bewirtschaftet. Nein, eigentlich möchte man sagen ‹ausgeschlachtet›», sagt Schmid.
Wie es mit seiner Partei
weitergehen wird, ist er sich nicht sicher: «Natürlich wird es die
BDP weiterhin geben», sagt er, «aber das Zugpferd ist natürlich
weg.» Vielleicht gehe am Ende gerade dadurch ein Ruck durch die Partei.
"Jetzt sollen die, die sagten, dass #EWS es nicht gut machte, zeigen, wie sie es besser machen"#BDP-Schmid #Felsberg pic.twitter.com/NQAPSGf87Q
— Rafaela Roth (@RafaEllaRoth) 28. Oktober 2015
Jetzt muss Schmid aber aufbrechen,
die Felsberger müssen zur Gemeindeversammlung. Ausgerechnet an diesem
Mittwoch stehen hier die Gemeinderats-Wahlen an. Unter den Kandidaten ist ein Bekannter, Ursin
Widmer, der Sohn von Eveline Widmer-Schlumpf. Ob er wirklich für diese BDP antritt, weiss im Chrüzli niemand.
Dann ist wohl der nächste Verrat geplant, wenn das Parlament nochmals nicht den von der SVP geforderten Vertreter wählt.
Wie war das bei Hürlimann, Ritschard, Calmy Rey, Stich?
Alles Verräter?
Seltsames Verständnis von Demokratie!
Wie die Unternehmer zu viel Geld kamen ist Wurst. Letzter Schritt…., es folgen immer mehr Unternehmen (Tiefsteuerpolitik weltweit). Nun folgt noch mehr Abhängigkeit und daraus entpuppen sich Raubtierkapitalisten, welche mit Clan im Familienstil ganze Länder beherrschen. Schaut euch in der Welt um. Ist jemand dumm und kann er nichts dafür, wählt er die SVP. Das Signet heisst ja auch; Schweizerische-Volkverdummungs-Partei.