Der Kantonswechsel von Clavaleyres BE zu Freiburg ist einen Schritt weiter. Das Berner Kantonsparlament stimmte dem Gebietsänderungskonkordat am Mittwoch mit 133 zu 5 Stimmen zu. Am 9. Februar 2020 entscheidet das Stimmvolk.
Der Kantonswechsel von Clavaleyres zu Freiburg war im Berner Grossen Rat unbestritten. Die zuständige Regierungsrätin Evi Allemann (SP) erinnerte daran, dass der Kantonswechsel auf den Wunsch Clavaleyres' nach einer Gemeindefusion zurückgeht und keine fusionswilliger Partner im Kanton Bern gefunden wurde.
Die Bevölkerungen von Clavaleyres und Murten sprachen sich letzten Herbst für ein Zusammengehen aus. Der Freiburger Grosse Rat stimmte anfangs Mai dem Dekret zur interkantonalen Gemeindefusion zu. Nach den kantonalen Abstimmungen braucht es noch die Zustimmung des eidgenössischen Parlamentes.
Die Fusion soll auf Anfang 2021 erfolgen. Clavaleyres hat rund 50 Einwohner, Murten zählt über 8000.
Clavaleyres ist als Enklave umgeben von freiburgischem und waadtländischem Kantonsgebiet. Die Kleinstgemeinde bekundete immer mehr Mühe, Leute für die verschiedenen öffentlichen Aufgaben zu finden. Auch die Gemeindefinanzen bereiteten dem kleinen Dorf zunehmend Sorgen.
Fusionsbemühungen mit dem bernischen Münchenwiler scheiterten jedoch am Widerstand der Münchenwiler. 2013 sprach sich die Bevölkerung von Clavaleyres für die Aufnahme von Fusionsverhandlungen mit Murten FR aus. (sda/mim)