Schweiz
Coronavirus

Bundesrat-Pressekonferenz: Diese Corona-Massnahmen werden besprochen

Diese Massnahmen wird der Bundesrat heute vermutlich beschliessen

Heute kommuniziert der Bundesrat neue Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus in der Schweiz. Auf welche Corona-Regeln müssen wir uns einstellen? Alle Informationen zur Medienkonferenz findest du hier.
18.12.2020, 06:0118.12.2020, 15:16
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Der Bundesrat warnte an der Pressekonferenz letzte Woche damit, die Regeln zu verschärfen, sollte sich die epidemiologische Lage in der Schweiz weiter verschlechtern. Da die Corona-Fallzahlen hoch bleiben und viele Spitäler Kapazitätsprobleme melden, dürften heute Freitag wohl weitere Verschärfungen folgen.

Diese Massnahmen hat der Bundesrat am Freitag beschlossen:

Worauf müssen wir uns einstellen? Eventuell sogar einen zweiten Lockdown? Und wann werden die Beschlüsse kommuniziert? Alle Informationen zur Medienkonferenz findest du hier:

Welche Corona-Massnahmen diskutiert der Bundesrat?

Bundesrat Alain Berset teilte letzte Woche mit, dass er weitere Regeln – etwa die Schliessung von Gastrobetrieben und Läden – beschliesse, sollte sich die Situation nicht entschärfen. Eine Entspannung der Situation gab es bislang leider nicht.

Bundesrat Ueli Maurer, Bundespraesidentin Simonetta Sommaruga, Bundesrat Alain Berset und Vizekanzler Andre Simonazzi, Bundesratssprecher, von links, kommen zu einer Medienkonferenz des Bundesrates zu ...
Bild: keystone

Bei seiner kommenden Sitzung am 18. Dezember wird laut Recherchen der CH-Media-Zeitungen ein Ampelsystem thematisiert. Damit sollen je nach epidemiologischer Entwicklung in einem Kanton gewisse Einschränkungen automatisch eintreten.

Ausserdem schrieb der «Blick» am Donnerstagabend, Bundesrat Alain Berset wolle an der Sitzung besonders folgende Punkte beschliessen:

  • Gastrobetriebe sollen ab Dienstag für einen Monat geschlossen werden, Take-Aways und Lieferdienste dürfen offen bleiben.
  • Museen, Galerien, Bibliotheken, botanische Gärten, Zoos, Casinos sowie Sportbetriebe sollen ebenfalls geschlossen werden.
  • Läden sollen vorerst offen bleiben dürfen.

Wird es einen zweiten Lockdown geben?

Die Corona-Taskforce des Bundes fordert schon länger eine umfassende Schliessung. Seit dem Wochenende übt auch das Gesundheitssystem mächtig Druck auf den Bundesrat aus. «Es braucht einen schweizweiten Shutdown. Darum werden wir nicht herumkommen», sagte Gregor Zünd, Spitaldirektor des Universitätsspitals Zürich, zur Sonntagszeitung. Robert Rhiner, Direktor des Kantonsspitals Aarau, betont: «Meine Angst ist, dass eine gewaltige Covid-Welle kommt, wenn die Leute Weihnachten feiern und Skifahren gehen.»

Antonio Sellitto bei Aufraeumarbeiten im Restaurant "La Carretta", aufgenommen am Freitag, 4. Dezember 2020, in Davos. Die Buendner Regierung hat heute einen Lockdown wegen des Coronavirus b ...
Bild: keystone

Die Rufe nach verschärften Corona-Bestimmungen wurden in dieser Woche immer lauter. Auch alt Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf meldete sich zu Wort und sprach sich für einen Lockdown aus. «Länder wie Norwegen haben einen kurzen, harten Lockdown gemacht. Sie konnten rasch wieder hochfahren.» Weiter sagte die Bündnerin zum Blick: «Besser, man trifft eine harte, zeitlich begrenzte Massnahme, als über lange Zeit eine grosse Ungewissheit aufrechtzuerhalten.»

Doch es gibt auch Widerstand. In einem offenen Brief an den Bundesrat warnen 50 Parlamentarier und Parlamentarierinnen vor noch härteren Massnahmen, wie der Tagesanzeiger berichtet.

Nach einem Besuch in einem Spital im Kanton Neuenburg sprach sich Alain Berset am Mittwoch gegen eine Schliessung der Schulen aus. Nach seinen Einschätzungen werde es eine Verschärfung der Massnahmen geben, jedoch aber keinen Lockdown wie im Frühling. Dies bestätigt auch der Bericht im «Blick».

Wann findet die Pressekonferenz des Bundesrates statt?

Der Bundesrat hat für Freitag gleich zwei Medienkonferenzen angesagt. Um 14:15 informiert Ignazio Cassis zu einem anderen Thema. Dann um 15:15 Uhr sprechen dann Simonetta Sommaruga, Alain Berset und Guy Parmelin zur Corona-Situation.

Bundespraesidentin Simonetta Sommaruga nimmt seinem Schutzmaske auf, nach einer Medienkonferenz des Bundesrates zur aktuellen Lage im Zusammenhang mit dem Coronavirus, am Freitag, 11. Dezember 2020, i ...
Bild: keystone

Wo kann ich die Medienkonferenz live verfolgen?

Die Medienkonferenz des Bundesrates wird jeweils auf YouTube gestreamt. Du wirst also vor dem Start auf dieser Seite einen Link zum Livestream finden. Ausserdem wird watson die Pressekonferenz tickern. Die wichtigsten Punkte dazu findest du am Nachmittag in unserem Liveticker.

Welche Corona-Massnahmen gelten in der Schweiz bereits?

Diese Massnahmen wurden an den letzten Bundesratssitzungen beschlossen und an Medienkonferenzen mitgeteilt. Sie gelten vorerst bis zum 22. Januar 2021:

  • Sperrstunde ab 19 Uhr und Schliessung an Sonn- und Feiertagen. Restaurants, Bars, Läden, Märkte, Museen, Bibliotheken sowie Sport- und Freizeitanlagen müssen zwischen 19 und 6 Uhr schliessen. Läden, Märkte, Museen, Bibliotheken sowie Sport- und Freizeitanlagen bleiben auch an Sonntagen geschlossen. Restaurants und Bars dürfen an Sonn- und Feiertagen geöffnet sein. Am 24. Dezember und für Silvester gilt die Sperrstunde erst ab 1 Uhr.
  • Ausnahme für Kantone mit günstiger epidemiologischen Entwicklung. Kantonen mit einer günstigen epidemiologischen Entwicklung ist es erlaubt, die Sperrstunde bis auf 23 Uhr auszuweiten.
  • Veranstaltungen verboten. Öffentliche Veranstaltungen werden verboten. Ausgenommen sind religiöse Feiern, Beerdigungen im Familien- und engen Freundeskreis, Versammlungen von Legislativen und politische Kundgebungen.
  • Sportaktivitäten mit maximal 5 Personen. Sportaktivitäten in der Freizeit sind nur noch in Gruppen bis höchstens 5 Personen erlaubt. Kontaktsportarten bleiben verboten.

(cst)

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186 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Doplagus
18.12.2020 06:36registriert Dezember 2019
Das alle Läden um 19 Uhr zu machen ist die dämlichste Massnahme überhaupt. Anstatt über den Abend verteilt, gehen alle nach Feierabend einkaufen und die Stosszeiten konzentrieren sich so zu noch grösseren Menschenmassen.
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Hey001
18.12.2020 06:08registriert April 2018
Alles was wir jetzt am wenigsten brauchen, ist ein Ampelsystem, welches niemand so genau versteht und am Besten von Kanton zu Kanton unterschiedlich geregelt ist.
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Scaros_2
18.12.2020 06:47registriert Juni 2015
Immer diese Mutmassung Artikel
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