Über 850'000 laborbestätigte Covid-Fälle wurden in der Schweiz seit Beginn der Pandemie nachgewiesen. Allen Genesenen (die eine Infektion mit einem positiven PCR-Test nachweisen können) empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit nur eine Impfdosis statt zwei – sie reiche für einen langfristigen Schutz aus.
>> Coronavirus: Alle News im Liveticker
In der Schweiz reicht diese eine Impfung aus, um beispielsweise wieder in Restaurants essen zu können oder um die Testpflicht bei der Rückreise aus den Ferien zu umgehen.
Komplizierter kann es in anderen Ländern werden. So definiert das Vereinigte Königreich auf seiner Webseite vollständig Geimpfte als Personen, die zwei Dosen eines zugelassenen 2-Dosen-Impfstoffs (wie Pfizer oder Moderna) erhalten haben. Und für Genese wird explizit erwähnt: «Wenn Sie mit einem 2-Dosen-Impfstoff (wie Moderna oder Pfizer) geimpft wurden, müssen Sie beide Dosen erhalten haben, um als vollständig geimpft zu gelten. Dies gilt in allen Fällen, auch wenn Sie sich kürzlich von COVID-19 erholt haben und über eine natürliche Immunität verfügen.»
Entsprechend gelten für Genesene mit nur einer Impfdosis die Regeln für Ungeimpfte – und das bedeutet 10-tägige Quarantäne und Testpflicht an Tag 2 und 8 nach der Einreise.
Infuriating. My daughter arrived in the UK this morning and goes into 10 day quarantine as she only has 1 vaccination after catching Covid 19 earlier. Why does the UK insist on being different? Doesn't make sense.
— tartanpimpernel 🏴🇪🇺🇫🇷 (@galofhal) September 20, 2021
Auch Kanada akzeptiert Genesene mit nur einer Impfdosis nicht als vollständig geimpft. Betroffene internationale Reisende (darunter auch Personen aus der Schweiz) dürfen zurzeit in Kanada nicht einreisen.
Eine ähnliche Regelung sah die Mittelmeerinsel Malta vor – seit dem 1. Oktober 2021 wurde die Regelung allerdings angepasst und Genesene mit nur einer Impfdosis müssen keine 14-tägige Quarantäne mehr absolvieren. Auch in England laufen entsprechende Diskussionen, die Verordnungen anzupassen.
Auf Anfrage von watson bestätigt das BAG, dass die Probleme bei der Anerkennung des Impfzertifikats von Genesenen bekannt sind.
Das BAG empfiehlt, die aktuellen Einreisebestimmungen des Ziellandes genau zu studieren. Dabei liege es im Ermessen der Betroffenen, ob sie sich für eine solche Reise ein zweites Mal impfen lassen. Betroffene können sich jederzeit für einen zweiten Impftermin anmelden und erhalten danach ein neues Zertifikat, das 2/2 absolvierte Impfungen ausweist.