Der bernische GLP-Grossrat Hannes Zaugg-Graf ist unerwartet verstorben. Das teilte seine Partei am Montag mit. Zaugg-Graf starb demnach in der Nacht auf Samstag zuhause im 59. Lebensjahr.
Zaugg-Graf gehörte dem Grossen Rat seit 2010 an. 2019/20 war er Präsident des Kantonsparlaments. Somit war er «höchster Berner» zu Beginn der Corona-Pandemie.
Ab 1999 gehörte Zaugg-Graf zudem dem Gemeinderat von Uetendorf an und war von 2002 bis 2013 Gemeindepräsident. Sein Nachfolger wurde der heutige Bundesrat Albert Rösti.
Zaugg-Graf kehrte 2020 in den Gemeinderat zurück. Er hinterlasse eine grosse Lücke, teilte die Exekutive von Uetendorf am Montag mit. «Sein Querdenken, sein breites Wissen und seine bunten Ideen werden uns sehr fehlen.»
Sein Fokus sei auf sachlichen und konstruktiven Lösungen gelegen, schrieb seine Partei. Er selber habe sein politisches Credo so auf den Punkt gebracht: «Mich interessiert nicht, ob eine gute Idee von linker oder bürgerlicher Seite kommt. Mich interessiert nur, ob sie uns weiterbringt oder uns in alten Fahrwassern dümpeln lässt.»
Diese Haltung habe Zaugg-Graf 2013 zur GLP geführt, schrieb die Partei. Zuvor gehörte er der SP an.
Nicht nur in der Politik machte er sich einen Namen. Ursprünglich ausgebildeter Lehrer und Schauspieler, arbeitete er fast 20 Jahre am Theater, bevor er sich mit einem Grafikatelier und Fotostudio selbständig machte. (dab/sda)