Am 7. Oktober 2012 wurde der damals 31-jährige David M. in einer Werkstatt in Gränichen tot aufgefunden. Erschossen hat ihn Zeljko J., Auftraggeber des Mordes war Daniel G. – so steht es in der Anklage der Staatsanwaltschaft.
Die beiden Angeklagten, die sich ab Dienstag in einem dreitägigen Prozess vor dem Bezirksgericht Aarau verantworten müssen, kehrten am Montagnachmittag nach gut zwei Jahren an den Tatort zurück. Anlass war ein Augenschein unter Leitung von Richter Thomas Müller. Dieser führt auch das Verfahren, das in den Räumlichkeiten der Mobilen Einsatzpolizei in Schafisheim stattfindet.
In einem weissen Kastenwagen mit Milchglasscheiben wurde der mutmassliche Todesschütze um 14 Uhr von der Kantonspolizei zur Tatortbegehung in Gränichen gebracht. Er war an Händen und Füssen gefesselt und wurde zusätzlich von mehreren Polizisten bewacht. Ausserdem war das Gelände um die Werkstatt, wo sich die Bluttat ereignet hat, weiträumig abgesperrt. Auch ein Polizeihund stand im Einsatz.
In den folgenden gut anderthalb Stunden versuchten die Vertreter von Anklage, Verteidigung und Gericht zu rekonstruieren, was an jenem Herbstabend vor zwei Jahren genau passierte. Dies ist notwendig, denn die beiden Angeklagten sind nicht geständig und auch die mutmassliche Tatwaffe, eine serbische Pistole des Typs Zastava M70, ist spurlos verschwunden.
Gerichtsschreiberin Barbara Mathys erklärt: «Bei diesem Augenschein ging es darum, die Beschuldigten und Zeugen vor Ort zu den Geschehnissen am Tatabend zu befragen. Damit sollen sich alle Verfahrensbeteiligten ein Bild machen können, was damals geschah.» Befragt werden die Angeklagten auch vor Gericht – dies allerdings erst am Mittwoch, dem zweiten Prozesstag.