Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) soll für ihre Verdienste um die Friedensförderung im vergangenen Jahr den Friedensnobelpreis erhalten. Schweizer Parlamentarier reichten die Nomination der OSZE vertraulich bei der Nobel-Jury in Oslo ein. Das bestätigt Ständerätin Christine Egerszegi, Mitglied der Schweizer OSZE-Delegation, gegenüber der Schweiz am Sonntag.
«Ich wurde aus Westschweizer Kreisen vertraulich angefragt, ob ich mit anderen bereit sei, die OSZE für den Friedensnobelpreis 2015 zu nominieren», sagt Egerszegi. «Ich habe zugesagt. Die gesamte OSZE-Delegation der Schweiz wurde angefragt. Die Nominierung ist breit abgestützt.»
Recherchen zeigen, dass der Waadtländer FDP-Nationalrat Fathi Derder am Ursprung der Nominierung steht. «Ich habe einen von zehn Parlamentariern unterzeichneten Brief nach Oslo geschickt», bestätigt er. Unterzeichnet haben neben Egerszegi Parlamentarier wie:
In seinem Brief habe er die OSZE als Organisation vorgeschlagen und auch Bundesrat Didier Burkhalter als Person und als Vertreter der Schweizer OSZE-Präsidentschaft 2014. «Burkhalter hat eine Annäherung zwischen Russland und der EU ermöglicht und die Situation deblockiert», sagt Derder.
«Die OSZE war 2014 im Ukraine-Konflikt sehr wichtig für die Friedensförderung», sagt Egerszegi. «Sie ist 2014 aus ihrem Schatten herausgetreten und hat wieder eine Rolle übernommen.» Für sie sei die OSZE die spannendste internationale Organisation, die es gebe, betont die Ständerätin.
An der OSZE-Ministerkonferenz in Basel habe sie beobachten können, dass Minister und OSZE-Parlamentarier Burkhalter als OSZE-Präsident «höchste Anerkennung» gezollt hätten. Die Kandidatenliste für den Friedensnobelpreis umfasst 227 Personen und 49 Organisationen, wie die Nobel-Jury in Oslo bekannt gegeben hat.