«Überall werden Schweden und die Schweiz verwechselt. Vielleicht habt ihr Schweizer kein Problem damit, aber wir schon», beginnt eine Videobotschaft, die die Frauenzentrale Zürich auf YouTube gestellt hat.
Im Video geht es um Prostitution – besser gesagt um deren Verbot. Denn in Schweden jährt sich die Einführung des Prostitutionsverbots am 1. Juli zum zwanzigsten Mal. Seit 1998 werden Freier für den Kauf von sexuellen Diensten bestraft, während Prostituierte straffrei bleiben. Die Protagonisten des Videos wehren sich gegen einen Vergleich der beiden Länder, denn der Umgang mit der weiblichen Bevölkerung in Schweden sei ein ganz anderer.
Das Video gehört zur Kampagne «Für eine Schweiz ohne Freier. Stopp Prostitution» der Frauenzentrale Zürich. Der Verein will auch in der Schweiz ein Verbot erwirken.
«Es gibt nichts, was das Machtungleichgewicht zwischen Frauen und Männern derart deutlich macht wie die Prostitution», erklärt Andrea Gisler, Leiterin der Frauenzentrale Zürich an der Medienkonferenz, wie nau.ch berichtete. «Prostituierte greifen zu Alkohol und Drogen, sie leiden an Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen – ähnlich wie Folteropfer», so Gisler.
(ohe)