Schweiz
Justiz

Unmut: Anwaltsverband schweigt zur Durchsetzungsinitiative

Anwälte, wie habt ihr's mit der Durchsetzungs-Initiative?

«Alle gegen uns»: Laut der SVP ist die Partei allein auf weiter Flur, wenn es um die Unterstützung für die Durchsetzungsinitiative geht. Staatsanwälte, Rechtsprofessoren und gar ehemalige Bundesräte haben die Vorlage öffentlich zur Ablehnung empfohlen. Der Schweizerische Anwaltsverband aber schweigt. Das erzürnt laut der «Neuen Zürcher Zeitung» nicht wenige Mitglieder.
05.02.2016, 06:0205.02.2016, 06:55
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Der Schweizerische Anwaltsverband (SAV) hat knapp 10'000 Mitglieder. In einem Infoblatt hat er laut der «NZZ» den kantonalen Verbänden Mitte Januar mitgeteilt, er werde sich nicht zur Durchsetzungsinitiative äussern. Während die mit rund 3000 Mitgliedern grösste Zürcher Sektion sich der SAV-Haltung anschliesst, wird das Gebot in Basel und Bern unterlaufen.

Doch auch aus Zürich hätten sich viele kritische Stimmen gemeldet. Sie monierten etwa, dass der SAV 2013 bei einer geplanten Verfassungsänderung zur Erbschaftssteuerreform Stellung bezog. «Dannzumal äusserte der Verband rechtsstaatliche Bedenken», schreibt die «NZZ».

«Zeitpunkt verpasst»: Sergio Giacomini, Präsident des Schweizer Anwaltsverbands.
«Zeitpunkt verpasst»: Sergio Giacomini, Präsident des Schweizer Anwaltsverbands.
bild: www.klgp.ch/en/our-office/partners/driur-sergio-giacomini-llm.html

SAV-Präsident Sergio Giacomini begründet dies gegenüber der Zeitung damit, dass man sich bei der Erbschaftssteuerreform kurz nach Einreichung der Initiative geäussert und «eben nicht in der heissen Phase». Der SAV müsse sich allenfalls den Vorwurf gefallen lassen, bei der Durchsetzungsinitiative den richtigen Zeitpunkt verpasst zu haben. (kad)

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22 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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TwoFiveOne
05.02.2016 08:51registriert Januar 2016
Schon klar, die erbschaftssteuerinitiative hätte den rechtsstaat auch krasser in frage gestellt als die durchsetzungsinitiative! [ironie off] Offenbar hat man sich bei der kommunikation auf die gut bezahlende klientschaft ausgerichtet.
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Maon
05.02.2016 07:48registriert September 2014
Es würde doch nichts ausmachen, wenn sie ihre Bedenken erst jetzt bekanntgeben würden. Besser zu spät, als nie.
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C0BR4.cH
05.02.2016 08:30registriert März 2015
Mitlerweile kann man durchaus sagen, dass sie den Zeitpunkt verpasst haben. Aber begründen, dass man damal bereits bei der Einreichung Stellung bezogen habe, ist doch eine billige Ausrede!

Die hätten ihr Statement durchaus vor ein paar Wochen noch loswerden können...
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