Der Schweizer Remo Forrer vertritt am Eurovision Song Contest 2023 die Schweiz. Am Dienstag gelang dem Toggenburger den Einzug in das ESC-Finale. Wir stellen den «The Voice of Switzerland»-Gewinner von 2020 und begeisterten Snow- und Wakeboarder vor.
Remo Forrer wuchs im kleinen Ostschweizer Dorf Hemberg im Kanton St. Gallen in einer musikalischen Familie auf. Er macht eine Lehre als Detailhandelsfachmann in einem Sportgeschäft. Zur Musik kommt er über die Familie: Sein Vater und sein älterer Bruder spielten die Handorgel und das Schwyzerörgeli. Forrer selbst beginnt früh mit dem Flötespielen und kommt zudem über das Akkordeon – und vor allem dessen Tasten – auf den Geschmack des Klavierspielens. Dieses bringt er sich selbst bei und lernt rein nach Gehör. Und: Der heute 21-Jährige entdeckt sein Gesangstalent.
2020 meldet er sich für die drittel Staffel von «The Voice of Switzerland» an – und gewinnt sie an der Seite von Coach Noah Veraguth, dem Sänger von Pegasus, prompt.
Nach dem Gewinn von «The Voice» erscheint seine Sieger-Single «Home», die von Noah Veraguth und der Band Karavann geschrieben wurde. Es folgen drei weitere Singles, bevor es Remo Forrer zurück in den TV zieht: Bei der RTL-Fernsehshow «Zeig uns deine Stimme», in der die Teilnehmenden erraten müssen, ob jemand singen kann, wird er als «Immobilienmakler» vorgestellt. Und begeistert Publikum und Jury gleichermassen, als er am Ende der Show sein Gesangstalent «aufdeckt».
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Als aktiver TikToker und Instagrammer hat sich Remo Forrer in den Sozialen Medien eine Fangemeinde aufgebaut, die er regelmässig «mit Schalk, Charme und eindrucksvollen Gesangseinlagen» bedient, wie es auf seiner Homepage heisst.
Mit der Teilnahme am ESC 2023 Anfang Mai im britischen Liverpool geht für den begeisterten Snow- und Wakeboarder ein Traum in Erfüllung: «Ich empfinde es als unglaublich inspirierend, an einem Ort sein zu dürfen, an dem alle Teilnehmenden ebenfalls diese Leidenschaft für die Musik teilen.»
«Watergun» heisst das Lied, mit dem der Ostschweizer seine Heimat vertritt und den «Glauben an eine bessere Welt» stärken will. Und so sah das dann im ersten Halbfinale des ESC am Dienstagabend aus:
Im Video-Clip von «Watergun» geht Remo Forrer durch die Dunkelheit, während er davon singt, wie er und seine Freunde als Kinder Soldaten gespielt und davon geträumt haben, «irgendwann Könige» zu sein. Doch: «I don't wanna be a soldier soldier» – er will gar kein Soldat sein, singt der von Ed Sheeran und Lewis Capaldi beeinflusste Künstler mit zunehmender Intensität.
Forrer stellt dabei das kindliche Spiel den harten Tatsachen – den realen Kriegsgeschehnissen – gegenüber. Im Video führt ihn ein emotionaler Spaziergang durch rotes Lichtgewitter, einen Steinhagel, ein Gewitter aus Funken und schliesslich hinaus in die freie, erlösende Natur. «What we've become», was aus uns geworden ist, singt der 21-Jährige.
Seine Generation müsse mit den Folgen von schlechten Entscheidungen leben, die sie nicht getroffen hat, wird Remo Forrer in einer Medienmitteilung zitiert. «Dennoch habe ich Hoffnung, dass wir etwas verändern können.» Er fühle eine tiefe Verbundenheit zum Song, heisst es auf seiner Homepage. «Es gibt zu viele Konflikte und Kriege auf der Welt. Dabei wünschen sich die Menschen nur Frieden. Diese universelle Botschaft will ich auf die grosse Bühne des ESC bringen.»
(leo/lak/yam/sda)
Während andere schweres Geschütz auffahren, kommen wir mit einer Wasserpistole.