Ab 1. September müssen sich die Passagiere am Flughafen Zürich auf neue Sicherheitskontrollen einstellen: Mittels neuem Sprengstoffspuren-Detektionsgerät werden Passagiere und Handgepäck stichprobenartig überprüft.
Passagier-Profiling wird es offenbar keines geben, wie Fritz Marti, Chef Flughafenpolizei Kontrollabteilung der Kantonspolizei Zürich, an einer Medienorientierung auf Nachfrage von watson erklärte: «Der Algorithmus ist bewusst so ausgelegt, dass keine Systematik dahinter zu erkennen ist, sonst bringt das Ganze nichts.» Es könne gut sein, dass «auch einmal fünf Personen hintereinander» zur neuen Kontrolle ausgewählt werden. Mit Verzögerungen in der Sicherheitskontrolle rechnet Marti dennoch nicht.
Die Anpassung wird nötig, weil die EU eine entsprechende Regelung eingeführt hat. Seit Juni 2002 verbindet die Schweiz und die EU ein bilaterales Luftverkehrsabkommen, was zur Übernahme sämtlicher Regelungen verpflichtet.
Einzelne Gegenstände aus dem Handgepäck (z.B. Babynahrung) werden schon heute gezielt auf Sprengstoffspuren untersucht. Neu ist die stichprobenartige Kontrolle des gesamten Handgepäcks und des Passagiers.
Wird ein Passagier bei Durchgang der Metalldetektoren-Schranke zur zusätzlichen Sprengstoffspuren-Kontrolle bestimmt, wird er einem weiteren Zufallsverfahren unterzogen.
Der Randomizer (Zufallsgenerator) legt auf Knopfdruck («Start», siehe Bild oben) fest, ob der Passagier nur am Körper untersucht oder zusätzlich auch sein Handgepäck auf Sprengstoffspuren geprüft wird.
Fritz Marti, Chef Flughafenpolizei Kontrollabteilung, erläutert die beiden Verfahren.
Die Wischproben können innert Sekunden von dem neuen Sprengstoffspuren-Detektionsgerät ausgewertet werden. Es handelt sich um Geräte vom Typ «Itemiser 4DX» des französischen Herstellers Safran Morpho, von denen der Flughafen Zürich total 36 Stück beschafft hat.
Laut Flughafen Zürich soll die chemische Analyse («Ionen-Mobilitäts-Sprektrometer») für die Passagiere gesundheitlich absolut unbedenklich sein. Die Gesamtinvestitionen für Geräte, Installation und Infrastruktur-Anpassung betragen rund 2.6 Millionen Franken. Der Flughafen Zürich trägt diese Kosten vollumfänglich.
So traurig es ist, aber eine hundertprozentige Sicherheit wird es nie geben, Attentäter werden immer wieder Mittel und Wege finden.