Neulich am Flughafen Zürich: Eine Kleinfamilie auf dem Weg nach New York muss bei der Sicherheitskontrolle die Babynahrung des Juniors separat auf Sprengstoffspuren scannen lassen. Die Packungen gehen einzeln in das Gerät.
Bohnen, Getreide, Fleisch und Gemüse bestehen den Test. Dann ist Apfel+Banane an der Reihe.
Und das schmeckt dem Scanner nicht:
Nach mehreren Wiederholungen, die alle dasselbe negative Resultat produzieren, unterziehen Beamte der Kantonspolizei die Babynahrung einem anderen Test. Dieser fällt offenbar zufriedenstellend aus. Nachdem der Familienvater ein entsprechendes Formular unterschrieben hat, bekommt er die Mahlzeit ungeöffnet zurück, worauf die Kleinfamilie ihre Reise antreten darf.
Ob mit dem Apfel-Banane-Brei etwas nicht in Ordnung war, konnte noch während des Flugs abschliessend festgestellt werden: Das Baby verzehrte ihn ohne Anstalten. Lag es also am Scanner? Der Flughafen Zürich hat wie über 60 andere in Europa bei der Sicherheitskontrolle folgendes Modell im Einsatz:
Das britische Fabrikat ist von der Europäischen Zivilluftfahrt-Konferenz (ECAC) zertifiziert. Einfach gesagt schickt es Licht durch die Flüssigkeit und analysiert dessen Streuung. Bei Substanzen, die aufgrund der Dichte nicht automatisch als harmlos eingestuft werden können, schlägt er aus. Laut Hersteller liegt die Fehlalarm-Quote bei unter 0.5 Prozent.
Solange nur harmlose Stoffe Fehlalarme produzieren, besteht demnach kein Grund zur Beunruhigung. «Grundsätzlich ist es so, dass die Software der Scannergeräte stetig verfeinert und die Algorhythmen entsprechend angepasst werden. Es kann deshalb sein, dass auch organische Stoffe, die in Babyfood vorkommen, einer nachgelagerten Kontrolle unterzogen werden», erklärt Jasmin Bodmer, Sprecherin der Flughafens Zürich.
Wenig begeistert über diese Stoffeigenschaften des Apfel-Banane-Breis dürfte Hersteller Ella's kitchen sein. Die Beutel sind praktischer als Gläser und finden gerade bei Familien auf Reisen grossen Anklang. Aber jedes Mal ein kleines Theater bei der Sicherheitskontrolle? «Vielen Dank, dass Sie uns über diesen Umstand in Kenntnis setzen, nun wissen wir Bescheid», hiess es bei dem britischen Unternehmen auf Anfrage.