Uber und die Schweiz: Es ist eine Geschichte von Expansion und Empörung, von Innovation und Justizverfahren. Seit 2013 ist das Unternehmen aus San Francisco in der Schweiz tätig, 2016 entstand der Hauptsitz Uber Switzerland GmbH mit Sitz in Zürich. Seitdem hat der amerikanische Fahrdienstvermittler seine Dienstleistungen im ganzen Land ausgedehnt – und sich wegen der Arbeitsbedingungen immer wieder mit Gewerkschaften und der Taxibranche angelegt.
Das Geschäft von Uber in der Schweiz lief stets über den Hauptsitz in Zürich. Nun ist Uber umgezogen. Die Uber Switzerland GmbH hat ihren Sitz nach Luzern verlegt, wie einem Handelsregistereintrag vom 5. September zu entnehmen ist. Der neue Sitz befindet sich im Businesscenter Office Werft gleich beim Vierwaldstättersee. Bislang war der Hauptsitz von Uber am Zürcher Sitz an der Stockerstrasse angesiedelt. Dieser Standort bleibt bestehen, doch wird er nicht mehr als Hauptsitz fungieren.
Ein Uber-Sprecher bestätigt den Umzug. Auf die Frage nach den Gründen sagt er: «Der Entscheid, unseren Schweizer Hauptsitz zu verlegen, ist Teil unserer Wachstums- und Expansionspläne in der Schweiz. Luzern hat sich dabei als naheliegende Wahl erwiesen – Stadt und Kanton gehören zu den Orten, an denen wir seit unserem Markteintritt 2019 das stärkste Wachstum verzeichnen konnten.» Die zentrale Lage sei optimal, um die Präsenz in der ganzen Schweiz weiter auszubauen. «Wir freuen uns darauf, mit den Behörden zusammenzuarbeiten und unsere Anwesenheit in der Stadt langfristig zu festigen», so der Uber-Sprecher. Das neue Büro in Luzern zähle aktuell fünf Teammitglieder. Die Änderung des Firmensitzes betreffe nur die Uber Switzerland GmbH und nicht den Essenslieferdienst Uber Eats, der in Zürich angesiedelt bleibe.
Auf die explizite Frage, ob die Steuern bei dem Entscheid eine Rolle gespielt hätten, geht der Sprecher nicht ein. Bekanntlich ist das Umfeld für Unternehmen in Luzern diesbezüglich besser als in Zürich. Vergleicht man die Steuerlast für Firmen, befindet sich Zürich zusammen mit Bern am Ende der Skala, während Luzern mit anderen Zentralschweizer Kantonen zu den steuergünstigsten gehört.
Uber hat bewegte Jahre hinter sich. Seit der Gründung in San Francisco im Jahr 2009 hat das Unternehmen etliche Milliarden verbrannt. Erst 2023 resultierte der erste Jahresgewinn. Seitdem geht es aber mächtig aufwärts. Letztes Jahr steigerte Uber den Umsatz im Vorjahresvergleich um 18 Prozent auf 44 Milliarden Dollar; die Gewinnmarge wuchs von 5,1 Prozent auf 22 Prozent.
Im Gleichschritt expandiert Uber auch in der Schweiz. Andreas Hinterberger, Chef von Uber im deutschsprachigen Raum, trat im April am Mobilitätskongress in Luzern auf. Dort zeigte er unter anderem auf, dass Uber mittlerweile in 18 von 26 Kantonen tätig ist. Uber punktet dabei vor allem mit niedrigen Preisen seiner Fahrten.
So erfolgreich die Expansion, so umstritten das Geschäftsmodell. Die Dienstleistungen von Uber sorgen bei Gewerkschaften seit Jahren für Empörung und Gerichtsverfahren. So wirft die Gewerkschaft Unia dem Milliardenkonzern regelmässig vor, bestehende Gesetze zu umgehen beziehungsweise sich um die Einhaltung von Gesamtarbeitsverträgen zu foutieren. In der Vergangenheit gab es mehrere Urteile, die jeweils bis vor das Bundesgericht weitergezogen wurden.
Vor allem in Genf war und ist der Widerstand seit Jahren gross. Es geht meist um die Frage, ob zwischen Uber und den Fahrern ein Arbeitsverhältnis besteht und damit Sozialleistungen oder Mindestlöhne fällig sind. Die Unia hat zwar in verschiedenen Verfahren recht bekommen, doch da in jedem Kanton andere Taxigesetze gelten, bleibt die Gesamtsituation unklar. Der Uber-Sprecher sagt, der Wechsel des Hauptsitzes stehe in keinem Zusammenhang mit den Bundesgerichtsentscheiden. (aargauerzeitung.ch)
Statt was zu tun macht die Schweiz vorne mit bei den Despoten.
Zürich soll doch Uber am besten grad sämtliche Tätgikeiten verbieten, wenn sie keine Steuern zahlen wollen.
Bei mir in Bern liefern bei Uber eats fast nur Leute ohne Arbeitsbewilligung, die häufig sogar 2 Handys dabei haben um mehrere Bestellungen gleichzeitig auszuliefern. Als Wärmetasche nehmen sie alte Glace Kühltaschen, die aussehen, als ob sie diese aus der Aare gefischt haben. Völliger Hobbyverein.
1. Taxi zu sich beordern nach dem Ausgang, 2. Zahlung, 3. Navigation.
Ich staune halt immer wieder, dass die hiesigen Taxidienste diesen Ansatz nicht kopieren.