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Asyl-Schnellverfahren soll für Nordafrikaner ausgeweitet werden

Asyl-Schnellverfahren soll für Nordafrikaner ausgeweitet werden

17.02.2024, 11:25
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Der Bund will die 24-Stunden-Schnellverfahren gegen Asylsuchende aus nordafrikanischen Ländern auf alle Bundesasylzentren ausweiten. Diese Länder haben eine sehr tiefe Anerkennungsquote für Asylgesuche. Seit Herbst 2023 lief ein entsprechendes Pilotprojekt in Zürich.

Asylsuchende beim Fruehstueck im Speisesaal neben der als Asylnotunterkunft genutzten Zivilschutzanlage in St. Gallenkappel, am Donnerstag, 12. November 2015. Der Kanton St. Gallen will die im Oktober ...
Asylsuchende in St. Gallen, 2015.Bild: KEYSTONE

Die Zahl von Asylsuchenden aus Maghreb-Staaten sei seither um rund 34 Prozent gesunken. Das Eidgenössische Justiz und Polizeidepartement (EJPD) bestätigte Keystone-SDA damit einen Artikel der Tamedia-Zeitungen vom Samstag. In anderen Bundesasylzentren sei die Anzahl im gleichen Zeitraum jedoch um gut acht Prozent gestiegen.

Die Behörden stellten demnach in Zürich den kurzen Aufenthalt von Asylsuchenden an Wochenenden fest. Die Personen reisten ab, bevor ihr Asylgesuch amtlich registriert worden war, denn manche schienen gar kein Asylverfahren zu wollen. Aus Ressourcengründen finde an Wochenenden eine eigentliche Registrierung der Menschen nicht statt.

«In vielen Fällen geht es offensichtlich darum, eine Unterkunft für das Wochenende zu haben», wird das Staatssekretariat für Migration (SEM) in den Zeitungen zitiert. Laut SEM stellten im Bundesasylzentrum Zürich in den vergangenen Monaten unter der Woche jeweils drei bis vier Personen aus Maghreb-Staaten ein Asylgesuch.

Wochenend-Phänomen

Auffällig sei, dass sich an manchen Wochenenden überdurchschnittlich viele im Bundesasylzentrum Zürich meldeten, beispielsweise an den Wochenenden mit Sonntagsverkauf, beim Züri-Fäscht oder bei der Street Parade. «Ein Teil fällt leider durch straffälliges Verhalten auf», wird das SEM zitiert. Deshalb wolle Justizminister Beat Jans nun die 24-Stunden-Verfahren für Asylsuchende aus Maghreb-Staaten auf alle Bundesasylzentren ausweiten.

Es handelt sich dabei um die sechs Zentren mit Verfahrensfunktion in Zürich, Bern, Boudry NE, Altstätten SG, Chiasso TI und Basel. Wo sich die Personen vor und nach dem Wochenende aufhalten, ist laut SEM unbekannt. (saw/sda)

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7 Kommentare
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LifeIsAPitch
17.02.2024 13:48registriert Juni 2018
Den meisten aus dem Maghreb ist klar, dass sie kaum Chancen auf Asyl haben, trotzdem bleiben sie im Land und rutschen wie selbstverständlich die Delinquenz. Solange "Asylsuchende" aus Nordafrika nicht konsequent ausgeschafft werden können, entschärft auch ein Schnellverfahren die Situation nicht.
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Gleiter
17.02.2024 14:09registriert April 2021
Für was genau sind diese "Asylsuchenden" in der Schweiz? Wieso lässt man die über die Grenze? Was ist der Nutzen für die Schweiz?

Die Kosten und Wohnungen / Unterkünfte wären besser zu gebrauchen.
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Lanc
17.02.2024 14:02registriert August 2020
Gut. Schade hat das so lange gedauert.
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