Sport
Olympia 2024

Olympia-Breakerin Raygun tritt nach Welle des Hasses zurück

BREAKING ATHLETE SELECTION PARIS 2024, Australian breaker Rachael Gunn aka Raygun poses for photographs ahead the AUSBreaking Battle Series in Redfern, Sydney, Saturday, February 24, 2024. The first A ...
Rachael Gunn wird nicht mehr an Breaking-Wettkämpfen teilnehmen.Bild: www.imago-images.de

Der Hass hat sie gebrochen – Breakerin Raygun tritt zurück

07.11.2024, 09:3007.11.2024, 13:09
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Das australische B-Girl Raygun wird nicht mehr an offiziellen Wettkämpfen im Breaking – im Volksmund fälschlicherweise als Breakdance bekannt – teilnehmen. Dies erzählte sie dem australischen Radiosender «2DayFM». Der Grund dafür sind die sehr negativ ausgefallenen Reaktionen auf ihren Auftritt bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris.

Dort verlor Rachael Gunn, wie Raygun bürgerlich heisst, alle drei Battles, ohne dabei auch nur eine einzige Stimme der jeweils neun Jurymitglieder zu erhalten. Ihre Performance ging viral. Die 37-Jährige wurde zum Gespött des Internets und musste sich viel Kritik und Häme anhören. «Ich wollte auf jeden Fall weitermachen, aber es fällt mir nun sehr schwer, weitere Battles anzugehen», so Raygun.

Neben harscher Kritik aus der Breaking-Szene, die ihr vorwarfen, die Tanzform ins Lächerliche gezogen zu haben, gab es viele Verschwörungstheorien über ihren Selektionsprozess. Über 50'000 Menschen unterschrieben eine Online-Petition, die Rachael Gunn, wie Raygun bürgerlich heisst, der Manipulation bezichtigten. Das australische Olympia-Komitee verneinte dies ebenso wie die Behauptungen, dass Gunns Ehemann und Trainer in den Selektionsprozess involviert gewesen sei.

«Die Verschwörungstheorien waren völlig verrückt», erklärte Raygun jetzt und berichtete: «Es war wirklich erschütternd. Ich hatte einfach keine Kontrolle darüber, wie die Leute mich sahen oder wer ich war.» Sie versuche sich aber, auf das Positive zu konzentrieren. «Das ist es, was mich durchhalten lässt.» So habe es viele Leute gegeben, die ihr gesagt hätten, dass Raygun eine Inspiration für sie war und ihnen Freude bereitet habe.

Vor Kurzem hatte Raygun ihre Kritikerinnen und Kritiker im Rahmen eines gesponserten Wettbewerbs noch herausgefordert. Nun sagte die Australierin, dass sie weiter tanzen und breaken werde, «aber nur in meinem Wohnzimmer mit meinem Partner».

In einem weiteren Interview präzisierte sie dann, dass sie weiterhin an kleineren und lokalen Breaking-Events teilnehmen werde. An den grossen Wettbewerben jedoch nicht mehr. In vier Jahren in Los Angeles ist Breaking kein Teil der Olympischen Spiele – aber selbst bei einer Kehrtwende wäre eine Teilnahme für Raygun keine Option, wie sie bei «2DayFM» sagte. (nih)

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106 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Max Ehrlich
07.11.2024 09:50registriert September 2024
Also ich habe in den Ferien Kids auf der Strasse breaken sehen, die waren um Längen besser als Raygun. Soll sie Spass haben, so viel sie will, aber als Auswahl für die Olympiade hätte sie objektiv nie in Frage kommen dürfen. Offenbar war das Thema Breakdance den Verantwortlichen ganz einfach egal.
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DerAlteBenisun2
07.11.2024 09:45registriert März 2024
Man mauschelt sich an Olympia, macht sich lächerlich mit 0 Punkten und wird weltberühmt OHNE echte, sportliche Leistung, die von zig Athleten und Athletinnen erbracht werden. Dafür wird zu Recht hart kritisiert und wenn man sich nun nicht mehr durchmogeln kann, beklagt man „Hass“. Weltfremde Anspruchshaltung par excellence.
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Johann Larson
07.11.2024 09:59registriert März 2021
Sie wird ganz zu recht hart kritisiert und hat jetzt Probleme damit umzugehen. Klar, manche übertreiben es massiv. Aber sie ist eine erwachsene Frau. Sie muss mit den Konsequenzen ihrer Handlungen leben. Diese Opfermentalität die gewisse Blasen propagieren wird die Welt nicht verbessern. Im Gegenteil.
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