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US-Wahlen: Bernie Sanders rechnet mit den Demokraten ab

Sen. Bernie Sanders, I-Vt., speaks at the University of New England's commencement on Saturday, May 18, 2024 in Portland, Maine. (Derek Davis /Portland Press Herald via AP)
Bernie Sanders nimmt kein Blatt vor den Mund.Bild: keystone

«Sie haben recht»: Bernie Sanders rechnet mit den Demokraten ab

08.11.2024, 03:15
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Am Tag nach der Wahlniederlage von Kamala Harris beginnt die Suche nach deren Ursachen. Einer, der hart mit der demokratischen Partei ins Gericht geht, ist Bernie Sanders. Der Senator aus Vermont ist unabhängig, wollte aber zweimal für die demokratische Partei US-Präsident werden.

«Es sollte nicht überraschen, dass eine demokratische Partei, die die Arbeiterklasse im Stich gelassen hat, feststellen würde, dass die Arbeiterklasse sie im Stich gelassen hat», schreibt der 83-Jährige in einem Statement.

Die Führung der demokratischen Partei verteidige den Status Quo, während die amerikanische Bevölkerung wütend sei und Veränderung wolle, so Sanders. «Und sie haben recht.»

Den Superreichen gehe es in den USA ausgezeichnet. Zeitgleich lebten 60 Prozent der Bevölkerung von Lohn zu Lohn. «Die Lohn- und Vermögensungleichheit ist so gross wie nie.» Viele junge Leute würden einen schlechteren Lebensstandard haben als ihre Eltern.

Die USA seien das einzige wohlhabende Land, welches keine Gesundheitsversicherung garantiere. Dennoch seien die Gesundheitskosten pro Kopf viel höher als in den meisten anderen Ländern.

Bernie Sandes schwenkt seinen Blick auch auf den aussenpolitischen Kurs der demokratischen Regierung. Obschon eine Mehrheit der Amerikaner das nicht wolle, unterstütze die USA den «Extremisten» Benjamin Netanjahu mit Milliarden, was zu einem humanitären Desaster geführt habe.

Sanders hat wenig Hoffnung in die demokratische Partei. Er fragt:

Werden die Interessen des grossen Geldes und die gut bezahlten Berater, die die demokratische Partei kontrollieren, aus diesem katastrophalen Wahlkampf irgendwelche Lehren ziehen?

Werden sie den Schmerz und die politische Entfremdung verstehen, die Millionen von Amerikanern erleben?

Haben sie irgendwelche Ideen, wie wir es mit der immer mächtiger werdenden Oligarchie aufnehmen können, die so viel wirtschaftliche und politische Macht hat?

Und gibt darauf gleich selbst die Antwort:

«Wahrscheinlich nicht.»

(cma)

CNN-Journalisten sind erstaunt, wie schlecht Harris wirklich abschnitt

Video: twitter/EricAbbenante
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203 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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CISG
07.11.2024 12:01registriert Oktober 2023
Bernie Sanders hat recht. Ich sehe da durchaus Parallelen zu unserer SP. Die Arbeiterschaft bis zum Mittelstand wählt mittlerweile sehr oft ausgerechnet die SVP die gegen deren Interessen arbeitet. Beim Thema Migration kann Trump/die SVP halt punkten. Sollten die Demokraten, respektive die SP wieder mehr Verantwortung übernehmen wollen, empfehle ich nach Dänemark zu schauen. Dort regieren die Sozialdemokraten mit absoluter Mehrheit. Sie verfolgen eine strikte, strenge Ausländer-/Asylpolitik, Dänemark First, kombiniert mit klassischer Sozialdemokratischer Politik die allen zugute kommen.
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LifeIsAPitch
07.11.2024 11:17registriert Juni 2018
Auf den Punkt gebracht. Game, Set, Match.
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Der Beukelark
07.11.2024 11:13registriert Januar 2016
Er kann jetzt schon gut reden. Aber sind wir realistisch, würden die Demokraten einen Sanders von links aussen aufstellen, gäbe es eine noch krachendere Niederlage.
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