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Tempo 30 auf fast allen Strassen in Winterthur – dafür mehr Velos und ÖV

Tempo 30 auf fast allen Strassen in Winterthur – dafür mehr Velos und ÖV

In zwanzig Jahren soll auf fast allen Strassen in Winterthur Tempo 30 gelten. Der Stadtrat hat hierfür die übergeordnete Planungsgrundlage «Zielbild Temporegime» verabschiedet.
06.07.2021, 11:1606.07.2021, 14:19
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In den nächsten zwei Jahrzehnten möchte die Stadt Winterthur die Verkehrsgeschwindigkeit drosseln und anderen Teilnehmenden wie Fussgängern und Velofahrerinnen mehr Sicherheit und Raum zusprechen.

Gleichzeitig soll das Tempolimit 30 die Lärm- und Umweltbelastungen in der Stadt senken und eine Strassengestaltung ermöglichen. Der motorisierte Verkehr werde aufgrund des gleichmässigeren Verkehrsflusses kaum verlangsamt, schreibt die Stadt in einer Medienmitteilung.

Aussicht auf Winterthur ab dem Hauptgebaude der Winterthur Versicherungen in Winterthur am Dienstag, 6. September 2005. (KEYSTONE/Alessandro Della Bella)
Winterthur soll gemächlicher befahren, dafür mehr begangen werden.Bild: KEYSTONE

Gründe für diese Entwicklungsideen sind das Postulat «Tempo 30 rund um die Altstadt» vom Sommer 2019 sowie anstehende Strassenerneuerungen, beispielsweise der Tösstal- und Technikumstrasse.

Die Lärmschutzverordnung (LSV) des Bundes verpflichte Kanton und Stadt bei der Überschreitung von Immissionsgrenzwerten, die notwendigen Sanierungen vorzunehmen, schreibt die Stadt. Gleichzeitig bestehe ein Bedürfnis der Bewohnerinnen und Bewohner nach mehr Sicherheit, Aufenthalts- und Lebensqualität.

Mit der geplanten übergeordneten Planungsgrundlage bekommt Winterthur erstmals ein stadtweites Konzept für die anzustrebende Höchstgeschwindigkeit auf den Strassen.

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Liebesbrief an ... Winterthur
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Liebesbrief an ... Winterthur
Der Blick aus dem Untertor Richtung Bahnhof. Normalerweise wäre hier richtig viel los. Rechts vorne beim Bus ist das legendäre Gotthard. Bild: Aylin
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70 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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TheManoure
06.07.2021 12:28registriert Oktober 2017
Bravo 👏 Die 2 Minuten längere Fahrt sind die Lärm- und Gefahrenreduktion tausend mal wert. Aber gibt bestimmt auch wieder solche, die sich dadurch in ihrer Existenz bedroht fühlen 😬
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Magnum
06.07.2021 12:27registriert Februar 2015
So erfreulich der Titel klingt, so frustrierend ist der Zeithorizont von satten 20 Jahren. Das muss doch einfach schneller gehen! Die Technikumstrasse ist aktuell eine verkappte Stadtautobahn und bevorzugter Catwalk für die Blechbalz von Autoposern. Die Route Untere Vogelsangstrasse - Breitestrasse - Unterer Deutweg ist mehrmals am Tag von stockendem Verkehr verstellt, weil sie als Stadtumfahrung ab der Autobahnausfahrt Töss missbraucht wird, obwohl sie dafür in keiner Weise taugt.

Winterthur sollte sich schneller vom Würgegriff des miV befreien und diesen in Schranken weisen.
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Ökonometriker
06.07.2021 14:39registriert Januar 2017
Das Problem in der Schweiz ist, dass jede Gemeinde ihre eigene Verkehrsplanung betreibt. Regionale Gesamtkonzepte fehlen beim Individualverkehr - es sei denn eine Autobahn wird gebaut.
Die Städte versuchen, möglichst die Autofahrer aus dem Umland zu behindern. So ist es schwieriger, aufs Land zu ziehen und die Immobilienpreise steigen schön.
Die Dörfer können sich derweil keinen S-Bahn Anschluss leisten. Am Ende leiden tut der Mittelstand.

Es bräuchte ein Entwicklungskonzept für ganze Regionen. Nur so kann man schauen, dass sich die Bevölkerung optimal verteilt und kein Dichtestress entsteht.
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