Unfall in einem Jungwacht-Lager: In Parsonz GR stürzte am Mittwochmittag der Zwischenboden eines selbstgebauten Holzturms ein. Sieben Jugendliche und zwei Leiter wurden verletzt, wie die Kantonspolizei Graubünden meldet. Ein 15-Jähriger liegt noch mit Quetschungen und einer Gehirnerschütterung im Spital.
Der Zwischenboden aus Holz war auf einer Höhe von rund dreieinhalb Metern in den Turm eingebaut. Sieben Jugendliche und zwei Leiter hielten sich auf diesem Zwischenboden auf, als einer der tragenden Holzbalken des Bodens einbrach. Die neun Personen stürzten zusammen mit den Holzbrettern in die Tiefe.
Die zwei leicht bis mittelschwer verletzten 15-Jährigen wurden von der Rega mit zwei Helikoptern ins Kantonsspital nach Chur geflogen. Dort stellte sich heraus, dass die beiden jungen Männer weniger gravierend verletzt wurden als befürchtet.
Einer der Jugendlichen hat laut den Ärzten vermutlich eine Gehirnerschütterung, der andere starke Prellungen. Die beiden Leichtverletzten sind ebenfalls mit Prellungen ins Spital im nahen Savognin transportiert worden.
Die Verletzten gehören zu einem Sommerlager einer Jungwachtgruppe aus dem Kanton Luzern. Die 21 Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 9 und 18 Jahren befinden sich zusammen mit 18 Leitern in einem zweiwöchigen Zeltlager. Die nicht verunfallten Teilnehmer sind unmittelbar nach dem Unfall vom Unglücksort weggebracht und von ihren Leitern betreut worden. Die Eltern der Verunfallten wurden umgehend informiert.
Ob das Lager weitergeführt wird, ist derzeit noch offen. Zur Klärung der genauen Unfallursache hat die Staatsanwaltschaft Graubünden eine Untersuchung eingeleitet.
Dies war nicht der erste Unfall in einem Jugendlager. Erst am Sonntag verletzte sich in einem Blauring-Zeltlager in Beringen SH ein 12-jähriger Knabe. Er musste mit der Rega ins Spital gebracht werden. Der Unfall passierte, als der Bub zusammen mit einem Lagerleiter einen Baumstamm zum Lager transportieren wollte.
Tödliche Unfälle in Jugendlagern sorgten 2011 für Schlagzeilen. In einem Pfingstlager des christlichen Jugendverbandes Cevi im Kanton Zürich kam ein 8-jähriges Mädchen auf einer selbst gebauten Seilbahn ums Leben. Wenige Monate später starb im Kanton Freiburg ein 13-jähriger Pfadfinder auf einer Wanderung. (owi/sda)