Schweiz
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Pilot droht Entzug der Lizenz wegen Landung am Mont Blanc

Landung am Mont Blanc – jetzt bekommt der Pilot Ärger

20.06.2019, 16:25
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Dem Schweizer Piloten, der am Dienstag mit einer Piper im Mont-Blanc-Massiv gelandet ist, drohen Sanktionen in der Schweiz. Nach Angaben des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (Bazl) können diese bis zu einem Entzug der Pilotenlizenz reichen.

Das Bazl sei von Frankreich noch nicht offiziell über den Vorfall informiert worden, sagte Bazl-Sprecher Antonello Laveglia am Donnerstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage. Das Amt habe deshalb noch keine genaue Kenntnis der Fakten.

Ob das Verfahren gegen den Piloten in Frankreich oder der Schweiz geführt wird, ist noch unklar. Das Vergehen wurde im Nachbarland verübt, aber die Maschine ist in der Schweiz immatrikuliert.

Unabhängig von einem Verfahren in Frankreich könnten die Schweizer Behörden aber Sanktionsmassnahmen gegen einen fehlbaren Piloten ergreifen, kommentierte der Sprecher entsprechende Berichte in Westschweizer Medien. Laut Schweizer Gesetz sind je nach Schwere des Vergehens Geldstrafen bis zu 20'000 Franken sowie ein befristeter oder unbefristeter Entzug der Pilotenlizenz möglich.

Kein Gebirgslandeplatz

Zwei Schweizer Bergsteiger wurden vor zwei Tagen am Mont-Blanc in den französischen Alpen von der Polizei abgefangen. Sie waren mit einem Kleinflugzeug des Aero-Clubs Genf auf 4450 Metern Höhe gelandet und hatten sich auf den Weg zum Gipfel gemacht.

«Die Stelle ist nicht als Gebirgslandeplatz gelistet», sagt Polizeioberst Stéphane Bozon. Eine Identitätsüberprüfung bei den beiden Insassen des Flugzeugs habe ergeben, dass es sich um zwei Schweizer handle. Die Polizisten verwiesen die Bergsteiger des Platzes, worauf diese gleich wieder abhoben. Der Bürgermeister von Chamonix, Eric Fournier, bezeichnet den Vorfall als «Provokation».

In Frankreich überlegt die Justiz noch, wegen welcher Straftat sie den Piloten verfolgen soll, weil derartige Fälle äusserst selten sind. Laut der französischen Zeitung «Le Dauphiné» kann die Nichteinhaltung einer Präfekturverordnung, welche die Gebirgslandeplätze festlegt, mit einer Geldstrafe von 38 Euro geahndet werden.

Aero-Club Genf bestreitet

Der Aero-Club Genf, dem das Flugzeug gehört, stellte den Vorfall am Mittwoch in einem Communiqué anders dar. Das Flugzeug sei an einer anderen Stelle im Mont-Blanc-Massiv gelandet, in der als «Dôme du Goûter» bekannten Region. Diese sei im offiziellen französischen Luftfahrthandbuch aufgeführt. In dieser Publikation sind die vorgeschriebenen Flugwege und Flugräume eines Landes aufgezeichnet.

Weiter betonte der Aero-Club Genf, dass er keine Passagiere im Gebirge absetze, sondern Flugzeuge betreibe, die für Gebirgslandungen ausgerüstet und zugelassen seien. Die Aktivitäten beschränkten sich auf die Schulung und das Training von Landungen im Gebirge, die der eigentliche Ursprung der Luftrettung seien. Der Aero-Club Genf übe keine kommerzielle Tätigkeit aus. (aeg/sda)

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Wojtek (1942–1963), der syrische Braunbär, der von Artilleriesoldaten des Zweiten Polnischen Korps adoptiert wurde. Die Soldaten liebten ihren Bären, doch sie hielten ihn nicht gerade artgerecht, er bekam Bier und Zigaretten. Sein Name bedeutet sinngemäss «der den Krieg geniesst» oder «lächelnder Krieger». Als die Truppe im April 1944 nach Neapel verschifft werden sollte, wurde Wojtek nicht an Bord gelassen – Tiere waren verboten. Also wurde dem Bären mit Genehmigung des Oberkommandos ein militärischer Rang verliehen, eine Dienstnummer und ein Soldbuch vergeben, welche ihn rechtskräftig als offizielles Mitglied der polnischen Armee zur Überfahrt legitimierten. Seitdem wurde der Bär als Unteroffizier Wojtek geführt. Bei der Schlacht um Monte Cassino trug er Kisten mit schweren Mörsergranaten über das Schlachtfeld auf unwegsamem Gelände am Hang des Monte Cassino. Wojtek gelang es gar, einen arabischen Spion zu stellen. Nach dem Krieg lebte der Bär im Zoo von Edinburgh, bis er im Alter von 22 Jahren starb. bild: wikimedia ... Mehr lesen
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