Lukas Reimann wehrt sich auf seinem Facebook-Profil gegen die «Vorwürfe» der Medien. Die Rundschau deckte auf, dass sich Reimann für den kosovarischen Rapper Besko einsetzt. Dieser steht kurz vor einer Ausschaffung. Reimann kritisierte, dass Besko die Schweiz verlassen musste und intervenierte laut Medienberichten sogar schriftlich beim Chef des Staatssekretariats für Migration.
Auf diese Berichterstattung reagierte Reimann nun mit einem Facebook-Video. Warm angezogen hat er sich auf jeden Fall bereits. «Er sei kein Sozi» meint er und erklärt weiter «fragt doch die Journalisten selbst, die mich als solchen bezeichnen, woher sie denn diese blöden, gelogenen Tatsachen hätten!?»
Der Reimann hat aber noch Glück, wurde er nur als «Sozi» und nicht als «Linker» bezeichnet. Denn laut Alt-Bundesrat Christoph Blocher sind die nämlich die ganz schlimmen Gesetzesbrecher. Die besetzen illegal Häuser und machen viel Lärm und Sauordnung. Und einige davon sollen gar die erwachsenen Söhne der örtlichen Polizei sein...
Im Gegensatz dazu sind die Rechten stets ruhig und besonnen und gehen immer pünktlich und ohne Widerrede zu Bett!
Anlass zu diesem Vergleich gab ihm das Rechtsextremenkonzert im Toggenburg, das vergangene Woche für Schlagzeilen sorgte.
Der nette Herr Blocher wollte ja eigentlich nur seine wohlverdienten Ferien in Mauritius geniessen, als ihm seine Frau (imfall mit dem neuen iPhone!) die Hiobsbotschaft überbrachte: 5000 Leute in Unterwasser feierten an einem Neonazi-Konzert.
Das Brimborium, das um das Konzert gemacht wurde, verstand er jedoch nicht. «Da verlief ja alles tiptop, niemand wurde zusammengeschlagen und kaputt gegangen ist ja auch nichts», meinte Blocher und fügt hinzu «Die Bewilligung hatten sie bis 2 Uhr und nach 2 Uhr waren dann alle schon weg und es gab keinerlei Lärmklagen.»
Na, zum Glück gehen Neonazi-Sympathisanten immer so ruhig und pünktlich ins Bett, sonst hätte ein Anlass mit 5000 Leuten, die gerade das bislang grösste Neonazi-Konzert der Schweiz feiern, noch für Aufsehen gesorgt!
Dann wäre ja jetzt alles geklärt. Besten Dank an die Herren Blocher und Reimann! Dann kommen jetzt zwei neue Regeln ins «SVP: Do's and Dont's»-Heftchen:
Sich auf keinen Fall für Härtefälle bei Ausschaffungen einsetzten, du könntest ja noch als Sozi gelten!
Egal, wie gross dein Konzert ist, egal für welche Gesinnung du Geld sammelst, sei sie auch noch so fragwürdig und bedenklich, solange du um 2 Uhr ohne Lärm nachhause gehst, kann die Sause starten!
Bei Blocher haben wir die übliche Doppelzüngigkeit, denn im Gegensatz zur SP und den Grünen, die sich ganz klar von den Autonomen abgrenzen, schafft es die SVP nicht, sich von den Rechtsextremen zu distanzieren, denn Blocher weiss genau, dass er damit potentielle SVP Wähler vergraulen würde.
Die SVP hat eindeutig ein Naziproblem!
Bedenklich finde ich Christoph Blocher! Betrachten Sie einmal seine Mimik seine bewusste Vereinfachung und Verniedlichung der ganzen Geschichte. Dieser Mann ist heute noch x mal gefährlicher als jeder junge SVPler. Dieses unterschwellige Gedankengut sollte heute eigentliche Geschichte sein. Es ist an der Zeit diesem alten Mann keine Beachtung mehr zu schenken.