Am kommenden Sonntag finden in der Schweiz eidgenössische Abstimmungen statt. Die Bevölkerung entscheidet über drei Vorlagen: Transplantationsgesetz, Filmgesetz sowie Frontex-Finanzierung. In den vergangenen Wochen wurden dazu mehrere Umfragen gemacht, die einen Hinweis geben sollen, wie das Abstimmungsresultat ausfallen könnte.
Wir wollen einen neuen Ansatz wählen: Die Schwarmintelligenz. Die Idee dahinter ist einfach: Eine grosse Anzahl von Menschen geben eine Schätzung ab. In diesem Fall wollen wir wissen, wie hoch ihr den Ja-Anteil bei den Vorlagen vermutet. Bei der Bonusfrage könnt ihr auch einen Tipp zur Stimmbeteiligung abgeben.
Das Experiment baut auf die These der «Intelligenz der Masse» auf: 1907 konnten bei einem Gewinnspiel die Teilnehmenden das Gewicht eines Ochsen schätzen. Rund 800 Menschen gaben einen Tipp ab, deren Mittelwert 1207 Pfund betrug. Das tatsächliche Gewicht betrug 1198 Pfund.
Wir wollen sehen, ob diese «Weisheit der Masse» auch bei Abstimmungsresultaten klappt. Wir verlosen unter teilnehmenden Usern zwei watson-Bags.
Die Teilnahmeregeln sowie der bisherige Durchschnitt aller Schätzungen findest du weiter unten.
Das neue Filmgesetz (auch «Lex Netflix» genannt) verlangt, dass inländische wie auch ausländische Streamingdienste vier Prozent ihres in der Schweiz erwirtschafteten Umsatzes in das Schweizer Filmschaffen investieren. Zudem muss das Angebot von Streamindienstanbieter zu mindestens 30 Prozent aus europäischer Produktion stammen. In der letzten Umfrage konnte das Nein-Lager leicht aufholen.
Das neue Transplantationsgesetz verlangt einen Systemwechsel: Wer im Todesfall keine Organe spenden möchte, muss dies künftig explizit festhalten. Es ist ein indirekter Gegenvorschlag zu einer zurückgezogener Volksinitiative. Die Vorlage dürfte gemäss jüngster Vorlage deutlich angenommen werden.
Beim Referendum über die Frontex-Finanzierung entscheiden wir, ob die Schweiz ihre Zahlungen an die EU-Grenzschutzagentur Frontex auf 61 Millionen Franken erhöhen soll. Die Vorlage dürfte am Sonntag deutlich angenommen werden – mehrere Berichte über Menschenrechtsverletzungen bei der EU-Aussenpolitik sowie der Rücktritt des Frontex-Chefs konnten die Zustimmung in den Umfragen nicht drehen.
Am Sonntag wird eine tiefe Stimmbeteiligung erwartet. Beim letzten eidgenössischen Urnengang im Februar 2022 lag sie bei rund 44 Prozent.
(pit)
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