Wetter-ABC
26.07.2022, 05:3027.07.2022, 09:05
Unten kalt und oben warm? Das ist zwar ungewöhnlich, gibt es aber während einer sogenannten Inversionslage. Diese heissen so, weil sich in der Inversionshöhe der normale Temperaturverlauf in der Atmosphäre umkehrt, also invertiert wird. Statt der wärmeren Luft in den unteren Lagen und der kälteren Luft in oberen Lagen gilt das Gegenteil. Häufig ist es dann in den Tälern kühl und trüb, in den Bergen dagegen sonnig und warm.
Extremer Fall von Inversion: Die Downtown-Skyline von Salt Lake City 2016 während einer Inversionslage.Bild: keystone
Eine solche Lage kann durch viele verschiedene Vorgänge entstehen. Vereinfacht gesagt, gibt es folgende Entstehungsgründe:
- Boden- oder Strahlungsinversion: Sie entsteht meistens in klaren Herbst- oder Winternächten, also nach Tagen, bei denen die Böden nicht stark aufgewärmt wurden. Unsere Böden strahlen stetig Wärmestrahlung ins All ab. Gibt es keine Wolkendecke in der Nacht, die die Abstrahlung verhindern und so die Wärme behalten könnte, dann kühlt die Erdoberfläche und mit ihr die bodennahe Luftschicht stärker aus als obere Schichten. Weil kalte Luft schwerer ist als warme Luft, bleibt die kalte Luft am Boden liegen.
- Absinkinversion: Eine Absinkinversion entsteht beispielsweise, wenn eine höhere Luftschicht in einem grossen Hochdruckgebiet absinkt und sich dabei erwärmt. Gleichzeitig gibt es eine darunterliegende Schicht, die nicht von dem Absinkvorgang erfasst wurde und so als Folge eine geringere Temperatur aufweist.
- Aufgleitinversion: Hierbei ist in höheren Luftschichten warme Luft im Anmarsch, die dann auf eine kalte, schwerere bodennahe Luftschicht aufgleitet. Das ist häufig bei winterlichen Warmfronten der Fall. Dabei kann in der wärmeren Luftschicht in der Höhe sogar Regen fallen, der dann in die darunterliegende Kaltluftschicht fällt. Ist die Temperatur der Kaltluftschicht sehr kalt, kommt es oft zu Glatteis.
Das grosse Wetter-ABC
Föhn? Bise? Hochdruckgebiet? Damit du diese Begriffe im nächsten Wetterbericht besser verstehen kannst, gibt es einen Monat lang das Wetter-ABC. Wir publizieren an dieser Stelle täglich einen kleinen Bericht über ein Wetterphänomen. Von A wie Abendrot bis Z wie Zyklone.
Meistens entstehen Inversionslagen in der Schweiz in den Herbst- und Wintermonaten. Der Grund: Die Sonneneinstrahlung ist schwach und die unteren Luftschichten können so wenig erwärmt werden.
Wenn es wenig Wind hat, können sich Inversionslagen sehr hartnäckig halten. Länger anhaltende Inversionen führen oftmals zu sehr schlechter Luftqualität, weil sich die Luftmassen schlecht austauschen können. Das führt oft dazu, dass sich in den unteren Luftschichten Feinstaub und Russpartikel ansammeln.
(lak)
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In dieser Slideshow gibt es grob gesehen zwei Grundfarbtöne: Durch die Sonne oder die Vegetation wird das Bild gelblich – wie hier in der Aufnahme von Michael Reubi – oder, was naheliegender ist, das Bild erhält durch den Nebel die unterschiedlichsten Grautöne. Hier kommen die Sommerhits, auf die du so dringend gewartet hast
Video: watson
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