Schweiz
Wetter

Wetter: So kalt war der Morgen in der Schweiz

Der bitterkalte Morgen und die Folgen für Obst und Gemüse in der Schweiz

06.05.2019, 12:0406.05.2019, 12:05
Mehr «Schweiz»

In der Nacht auf Montag hat Väterchen Frost praktisch die ganze Schweiz im Griff gehabt. Sogar Teile des Südtessins wurden vom Bodenfrost heimgesucht. In Bern sank die Temperatur auf minus 7,7 Grad.

Nur ganz im Osten der Schweiz sorgten Wolken für etwas höhere Werte, wie Meteonews mitteilte. Sonst lagen die Temperaturen vom Genfer- bis zum Bodensee unter dem Gefrierpunkt. Besonders dort, wo der Himmel lange klar war, sackten die Werte ab.

In Payerne VD wurden fünf Zentimeter über der Erdoberfläche minus 5,5 Grad gemessen. Bodenfrost herrschte auch im östlichen Mittelland. Dort wurde es aber nicht so kalt, weil dichtere Wolken eine stärkere Wärmeabstrahlung verhinderten.

Trotz Nordföhn verzeichnete auch der Süden stellenweise Bodenfrost, so etwa Stabio TI mit minus 1,8 Grad oder Grono GR im Misox mit der gleichen Temperatur. Bodenfrost gab es in Orten, wo der Nordföhn nicht bis zum Boden durchkam.

Die zentralen und östlichen Alpen und Voralpen blieben teilweise vom Bodenfrost verschont, weil noch viele Restwolken vom Sonntag die Abstrahlung dämpften. Chur verzeichnete daher plus 2,7 Grad und Glarus 1,6.

Gefährlich fürs Obst

Zum Boden- kam im Mittelland an vielen Orten der Luftfrost, also Minustemperaturen in zwei Metern Höhe. Das wurde für Obstbäume gefährlich. In Bern war es minus 2.7 Grad kalt, im Flughafen Zürich minus 1.5 Grad. In Genf und Basel fiel der Luftfrost mit minus 0.2 Grad geringer aus. Anders im Tessin: Dort gab es in Lugano dank dem Nordföhn warme 9.3 Grad.

Gefährlich ist der Frost vor allem für den Grünspargel; dort könnte es zu Ernteausfällen kommen, schätzt Markus Waber vom Verband der Schweizer Gemüseproduzenten. Noch habe er keine Reaktionen von den Produzenten, sagte er am Montagvormittag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Allerdings seien solche Wetterausschläge für die Bauern nichts Neues, sie seien vorbereitet.

epa07507798 Anti-frost candles burn in a vineyard, during a cold spring night in the Weinboehla near Dresden, Germany, early 15 April 2019. Due to unusually low temperatures wine growers from vineyard ...
Bild: EPA/EPA

Entscheidend sei der Zeitpunkt, an dem Frost wirke. Im Mai sei die Blüte bei vielen Pflanzen schon vorüber, der Schaden daher nicht dramatisch.

Im Wallis hätten sich die Obstproduzenten mit Sprinklern zu helfen gewusst und oberhalb von 800 Metern Paraphinkerzen eingesetzt, um die Temperatur zu heben, sagte Bernadette Galliker vom Schweizer Obstverband. Für eine Auswertung möglicher Frostschäden sei es aber noch zu früh.

Auch für die Weinbauern ist es noch zu früh für eine Schadensbilanz. Im Moment sehe es nicht nach nennenswerten Schäden aus, sagte Pierre-Antoine Héritier vom Schweizerischen Weinbauernverband FVV. Vor zwei Jahren allerdings hatte der Frühjahrs-Frost den Weinbau stark getroffen.

Weitere Frostnächte zu erwarten

Wie SRF Meteo prophezeit, ist auch in der Nacht auf Dienstag vielerorts mit Bodenfrost zu rechnen, teilweise auch mit Luftfrost. Davon dürfte auch der Osten betroffen sein, wo keine Wolken mehr hängen.

Obwohl der Kaltlufteinbruch am Wochenende extrem war: Bodenfrost ist gemäss dem Wetterdienst im Mittelland stellenweise noch bis Anfang Juni möglich, und die Eisheiligen stehen vor der Tür. Diese liegen jeweils zwischen dem 12. und 15. Mai, auch wenn sie in den letzten Jahren ihrem Ruf nicht immer gerecht wurden. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die 50 schönsten Strände 2018
1 / 52
Die 50 schönsten Strände 2018
Über 1000 Reisejournalisten und Blogger hat die Webseite Flight Network konsultiert, um die 100 besten Strände der Welt zu ermitteln. Und das ist der Spektakulärste: 1. Shipwreck Beach, Zakynthos, Griechenland. (Alle Bilder: Flightnetwork.com)
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Russische Eiskunst bei -40 Grad erobert Socialmedia
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
9 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
9
Von 1 bis 16 Franken pro 100 Gramm – so krass variieren die Osterhasen-Preise
Fast drei Osterhasen verputzen Herr und Frau Schweizer im Durchschnitt pro Jahr. Wie viel sie dafür berappen, variiert gewaltig. Denn der Luxus-Osterhase vom Chocolatier ist fast 16 Mal teurer als die Billigstvariante aus dem Discounter.

Auch in diesem Jahr werden an Ostern wieder haufenweise Osterhasen aus Schokolade verdrückt. Nach Schätzungen von Chocosuisse, dem Verband der Schweizer Schokoladenfabrikanten, werden in der Schweiz pro Jahr allein für den Inlandmarkt rund 20 Millionen Osterhasen produziert – das sind fast drei Osterhasen pro Kopf. Rund 7 Prozent des jährlichen Schokoladenabsatzes in der Schweiz gehen auf das Konto der Osterfeiertage.

Zur Story