Das Kantonsspital Winterthur (KSW) hat im vergangenen Jahr einen Verlust von 49,5 Millionen Franken geschrieben. Grund dafür ist vor allem der Fachkräftemangel. Dieser führte dazu, dass der Betrieb nicht voll ausgelastet werden konnte.
Im Laufe des Jahres habe zwar wieder mehr Personal eingestellt werden können, teilte das KSW am Dienstag mit. So hätten schrittweise wieder mehr Betten und Operationssäle betrieben werden können.
Insgesamt sei das Wachstum aber unter den Erwartungen geblieben, weil der Personalaufbau Zeit gebraucht habe. Während der Einarbeitungszeit konnten die Behandlungskapazitäten noch nicht hochgefahren werden.
Unter dem Strich blieb deshalb ein Verlust von rund 50 Millionen Franken. Um wieder profitabel zu werden, muss das KSW nun sparen. Wichtig ist für das KSW auch die Aufrechterhaltung des Vollbetriebs, was nur mit genügend qualifiziertem Personal möglich ist.
Die Zahl der stationär behandelten Patientinnen und Patienten stieg gegenüber dem Vorjahr um 4,7 Prozent auf 28'072, die ambulanten Behandlungen nahmen um 1,3 Prozent zu.
Verschiedene Massnahmen zur Produktivitätssteigerung sowie Kostensenkungen im nichtklinischen Bereich sollen das KSW wieder in die Gewinnzone führen. Für 2024 rechnet das Spital mit einem um gut 20 Millionen Franken tieferen Verlust.
Mit dem Personalaufbau will sich das Spital auch für die demografische Entwicklung rüsten. Aufgrund des Bevölkerungswachstums und der steigenden Lebenserwartung rechnet das KSW langfristig mit einem Wachstum der Patientenzahlen im stationären Bereich von 1 bis 2 Prozent pro Jahr, bei den ambulanten Fällen sogar von 4 bis 5 Prozent pro Jahr. (sda)