Das dürfte ein schwerer Schlag für das Selbstvertrauen der Berner sein: Gemäss einer neuen Studie kommt der Zürcher Dialekt besser an als ihrer. Das fand der Schweizer Sprachwissenschaftler Adrian Leemann, der an der Universität Cambridge forscht, in einem Versuch mit 72 Testpersonen heraus, berichtet die «SonntagsZeitung».
Leemann spielte drei Szenarien durch, bei denen sich die Testpersonen aus Bern, Zürich und Luzern jeweils für eine Person entscheiden mussten, die entweder Berner Dialekt, Zürichdeutsch oder Hochdeutsch spricht. Es ging darum...
Bei allen Test-Szenarien entschied sich eine Mehrheit für die Person, die Zürichdeutsch sprach. Bei der Sekretärin und der Reisebegleitung kommt Berndeutsch an zweiter Stelle – beim Operations-Szenario schneidet der Berner Dialekt jedoch am schlechtesten ab. Offenbar vertraut man einem Hochdeutsch Sprechenden Arzt eher.
Interessant ist, dass sogar die Berner Testpersonen den Zürcher Dialekt bevorzugen. Die Hälfte von ihnen würde eine Zürcher Sekretärin anstellen, nur 17 Prozent eine Bernerin. Auch für eine Operation vertrauen die Berner eher einem Zürcher Arzt.
Studienleiter Leemann hat das Resultat überrascht, er ist jedoch von der Aussagekraft des Versuchs überzeugt: «Bei Experimenten zur Sprachwahrnehmung arbeitet man üblicherweise mit Gruppen in dieser Grössenordnung, das liefert aussagekräftige Resultate», sagt er zur «SonntagsZeitung». «Zudem sind die Effekte, die wir gefunden haben, eindeutig.»
Berndeutsch galt lange als einer der beliebtesten Dialekte – zusammen mit dem Walliser und Bündner Mundart (die in der Studie leider nicht Platz fanden). Ist diese Zeit vorbei? Welches ist dein Lieblings-Dialekt und warum? Gib deine Stimme im Duell ab und lass es uns in der Kommentarspalte wissen.