Samstag Morgen, Platzspitz. Die ersten Sonnenstrahlen tauchen den Park im Zentrum Zürichs in warmes Licht, die Temperatur ist spätsommerlich angenehm, die Anlage abgesehen von ein zwei Obdachlosen menschenleer – kurzum: ein guter Zeitpunkt, um mit dem Junior nach einem frühen Start in den Tag ein erstes Mal an die frische Luft zu gehen und sich am Spielplatz zu vertun.
Dass der Spielplatz am Platzspitz nicht zu den reinlichsten der Stadt gehört, daran haben sich die Eltern im Quartier gewöhnt. Was sie an jenem Morgen vorfinden, verärgert sie aber masslos: Im Kies liegen Dutzende Glassplitter mit scharfen Kanten verstreut, Überbleibsel einer Wodkaflasche, die wohl im Verlauf eines nächtlichen Gelages zerschlagen wurde.
Ein Kind hier spielen zu lassen, wäre grobfahrlässig. Eltern haben die Wahl, entweder einen anderen Spielplatz anzusteuern oder die Scherben aufzulesen und zu entsorgen. Doch die durchsichtigen Bruchstücke im Kies aufzuspüren, ist leichter gesagt als getan. Der genervte Blick schweift zu den Sitzbänken, wo drei Meter vom Abfalleimer ebenfalls allerlei Unrat herumliegt, darunter giftige Zigarettenstummel.
Wenig später treffen die Arbeiter der Stadtreinigung ein und beginnen ihre tägliche Sisyphusarbeit. Bei ihrem Arbeitgeber, Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ), ist das Problem bekannt: «Während den Sommermonaten sind insbesondere jene Kinderspielplätze betroffen, die in der Nacht durch Erwachsene und Partygänger frequentiert werden», erklärt ERZ-Sprecherin Leta Filli gegenüber watson.
Auch für die Angestellten der Stadtreinigung sind Scherben im Kies ein Ärgernis: «Spielplätze mit festem Untergrund sind wesentlich einfacher zu reinigen, als jene mit Kiesflächen. Scherben müssen hier von Hand mit Rechen entfernt werden, denn bislang existiert keine Alternative», so Filli.
Rundkies hilft, den Fall eines Kinds von einem Spielgerät abzufedern. Ist er mit Glasscherben durchsetzt, erfüllt er diesen Zweck nur noch bedingt. Gefährlich kann es auch werden, wenn Kinder sie verschlucken. Zwar durchwandern die meisten Fremdkörper den Darmtrakt, ohne eine Verletzung zu verursachen und werden unbemerkt ausgeschieden. «Spitzige Gegenstände wie Glassplitter verlangen jedoch eine genaue Untersuchung um zu klären, ob eine Magenspiegelung erforderlich beziehungsweise möglich ist», schreibt Dr. Peter Voitl, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin.
«Verschluckte Glasscherben können zu Blutungen an den Schleimhäuten führen, doch solange ein Kind schmerzlos isst und trinkt, können die Eltern zuwarten», sagt Georg Staubli, Leiter der Notfallstation des Kinderspitals Zürich. Anders sieht es bei Verletzungen in der Spreiseröhre aus: «Diese führen in der Regel nach zwei Tagen zu hohem Fieber und können sehr gefährlich werden.»
Zigarettenstummel können wegen des Nikotins und anderer Stoffe lebensbedrohlich werden: «Wenn ein Kind im Alter unter 12 Monaten eine trockene Zigarettenkippe verschluckt haben sollte, muss der Kinderarzt konsultiert werden und entscheiden, ob innerhalb einer Stunde Aktivkohle gegeben werden soll und ob eine stationäre medizinische Überwachung erforderlich ist», schreibt Dr. Ekkehart Paditz, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin. «Gefährlich wird es für ein Kind erst ab zwei Zigaretten oder sechs Stummeln, vorher passiert nicht viel», sagt Staubli vom Kinderspital Zürich.
Randen
Homelander
Wow, ob die Sprecherin für diese Aussage den Papi fragen musste? Und Scherben sind von einem glatten Boden besser zu entfernen als vom Kiesboden? No shit? Was, ein Kiesbett ist bei einem Sturz nicht mehr so hilfreich wenn Glasscherben drin sind? You don't say?