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Extinction Rebellion legt Zürich lahm – alle News im Liveticker

Menschen der Klimaorganisation "Extinction Rebellion" blockieren die Strasse in der Zuercher Innenstadt, aufgenommen am Montag, 4. Oktober 2021 in Zuerich. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
Demonstrierende blockierten am Montag den Verkehr an der Zürcher Bahnhofstrasse.Bild: keystone

Polizei löst Blockade in Zürich auf – «Extinction Rebellion» will morgen wieder kommen

Die Gruppe «Extinction Rebellion» blockierte am Montag den Verkehr in der Innenstadt. Die Polizei konnte die Blockade erst um 17 Uhr vollständig auflösen.
04.10.2021, 08:0804.10.2021, 17:48
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Von 12 bis 17 Uhr haben Mitglieder der Gruppe «Extinction Rebellion» am Montag die Uraniastrasse in der Zürcher Innenstadt blockiert. Die Stadtpolizei musste sie einzeln wegbegleiten oder wegtragen. Am Dienstag wollen sich die Klima-Aktivisten erneut auf die Strasse setzen.

«Der Polizeieinsatz an der Uranisatrasse ist beendet», twitterte die Stadtpolizei um 17.06 Uhr. «Der Verkehr läuft wieder störungsfrei.»

Die Polizei hatte die Teilnehmenden mehrfach aufgefordert, die Strasse freizugeben. «Personen, die der Aufforderung nicht nachkamen, wurden kontrolliert und vorläufig festgenommen», teilte die Stadtpolizei am Abend mit.

Die Polizei hatte die Teilnehmenden mehrfach aufgefordert, die Strasse freizugeben. «Personen, die der Aufforderung nicht nachkamen, wurden kontrolliert und vorläufig festgenommen», teilte die Stadtpolizei am Abend mit.

Am Dienstag erneut auf die Strasse

Gewöhnliche Bürgerinnen und Bürger seien im öffentlichen Raum gesessen, teilte die weltweit aktive Gruppe «Extinction Rebellion» am Montagnachmittag mit. Diese hätten so den normalen Gang der Dinge gestört.

Das mache ihnen keinen Spass. «Aber angesichts des absoluten Klimanotstandes reicht es nicht mehr aus, seine Unzufriedenheit nur durch legale Demonstrationen und Petitionen zum Ausdruck zu bringen.»

Diese Aktivistinnen und Aktivisten seien bereit, sich verhaften zu lassen, heisst es in der Mitteilung. Und: «Morgen kommen sie wieder.» Gemäss ihrem Programm wollen sie am Dienstag erneut um 12 Uhr im Bereich der Uraniastrasse auftauchen.

Polizisten tragen die Menschen der Klimaorganisation "Extinction Rebellion" von der Strasse in der Zuercher Innenstadt weg, aufgenommen am Montag, 4. Oktober 2021 in Zuerich. (KEYSTONE/Ennio ...
Die Polizei trägt eine Aktivistin weg.Bild: keystone

Ankündigung wahr gemacht

Am Montag hatten sich - wie angekündigt - um zwölf Uhr mehrere Dutzend Personen mit Klapp- und Gartenstühlen auf die Uraniastrasse gesetzt. Mehrere Dutzend standen mit Transparenten wie «Wir wollen leben» und «Listen to the Science» auf der Strasse.

Nach einer kurzen Frist begann die Stadtpolizei mit der Räumung. «Wir können die Einschränkungen des Verkehrs nicht mehr länger tolerieren und beginnen mit Personenkontrollen, Verzeigungen und Wegweisungen», hatte die Polizei auf Twitter angekündigt. Die Aktivistinnen und Aktivisten wurden in der Folge einzeln wegbegleitet oder weggetragen.

Ziel: Die Politik wachrütteln

Die Organisation «Extinction Rebellion» will mit ihren Aktionen die Politik dazu drängen, Massnahmen im Kampf gegen den Klimawandel zu ergreifen. Mit der Blockade in Zürich, die über mehrere Tage gehen soll, wollen sie vom Bundesrat Antworten erhalten.

Dieser soll unter anderem «die ökologische Krise offiziell anerkennen». Zudem müsse er sofort handeln, «um das Artensterben aufzuhalten» und bis 2025 das Klimaziel von Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu erreichen.

Erste Mitglieder der «Extinction Rebellion» («Rebellion gegen das Aussterben») waren bereits am Samstag in den Kanton Zürich gekommen, viele von ihnen aus der Westschweiz.

Am Samstag und Sonntag hatten sie mit ersten Kunstaktionen auf sich aufmerksam gemacht - unter anderem einem «Die-In» im Zürcher Hauptbahnhof, als sich 250 Personen auf den Boden gelegt und so das Aussterben der Menschen dargestellt haben. Viele campieren auf zwei eigens eingerichteten Zeltlagern in der Pfannenstielregion und im Zürcher Limmattal. (sda)

Das war die Demonstration im Liveticker:

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17:06
Die letzten Aktivisten sind weg
Das hat eine ganze Weile gedauert. Die Polizei meldet, dass die letzten Aktivisten weggetragen wurden.
14:07
Passiver Widerstand
13:46
Polizei trägt Demonstrierende weg
Die Polizei hat begonnen, die verbleibenden Demonstrierenden auf der Uraniastrasse einzeln wegzutragen. Auf der Bahnhofstrasse verkehren die Trams bereits wieder.
13:32
Ein bisschen Widerstand
13:22
Bislang kaum Widerstand
Die Polizei hat mit der Räumung begonnen. Allerdings scheint sich die Situation ohne grössere Probleme zu klären: Die Demonstrierenden leisten kaum Widerstand.
13:19
Die Polizei «räumt» die Strasse
13:09
«Die Sache kann noch lange dauern»
13:08
«Noch 5 Minuten»
Die Zürcher Polizei hat angekündigt, die Blockade aufzulösen. Den Demonstrierenden setzte sie ein Ultimatum: «Noch 5 Minuten», dann soll geräumt werden.
12:50
Viele Demonstrierende aus der Westschweiz
12:32
Tramverkehr eingeschränkt
Nicht nur für die Autos ist das Durchkommen durch die Zürcher Innenstadt derzeit erschwert. Auch der Tramverkehr ist teilweise blockiert.
12:29
Polizei stellt Ultimatum
12:28
«Unbewilligte Kundgebung»
Mitglieder der Gruppe Extinction Rebellion haben mit ihrer angekündigten Aktion begonnen: Mehrere Personen haben ein Schiff mitten auf der Uraniastrasse in Zürich platziert.

Auf dem Schiff, das die Uraniastrasse auf Höhe der Bahnhofstrasse in einer Fahrtrichtung versperrt, steht gross: «Jetzt handeln!» Mehrere Personen haben sich auf Klapp- und Gartenstühle gesetzt, sodass die Strasse in der Innenstadt komplett gesperrt ist.

Die Aktivisten halten Schirme in die Höhe, auf denen «Es ist ernst, meine Kerle» oder «Act now» steht, auf einem Transparent ist gross zu lesen: «Wir wollen leben.» Sie rufen «Rebellion» und applaudieren sich selber zu.

Die Stadtpolizei hat in einer Durchsage erklärt, dass sie es nicht toleriere, wenn der öffentliche oder private Verkehr blockiert werde. Auf Twitter schreibt sie von einer «unbewilligten Kundgebung». Sie stehe mit diversen Einheiten im Einsatz. Sie empfiehlt allen Verkehrsteilnehmenden, die Innenstadt grossräumig zu umfahren.

12:19
Wird das Ganze eine kurze Angelegenheit?


12:17
Und so sieht das Boot aus
12:14
Polizei sucht das Gespräch
Ein Polizist sucht das Gespräch mit einem Aktivisten, der in einem mitgebrachten Boot sitzt. Der Beamte fordert den Aktivisten auf, das Boot zu verlassen.

Dieser antwortet auf Englisch: «I am locked on the boat – ich bin am Boot angemacht.»

Der Polizist entgegnet: «Das glaube ich Ihnen nicht.»

Der Aktivist bleibt vorerst sitzen.
Bild
12:10
Es geht los
Die Aktivistinnen und Aktivisten machen Ernst und blockieren den Verkehr in der Innenstadt.
11:30
Erste Aktivistinnen und Aktivisten versammelt
Die Gruppe Extinction Rebellion will am Montagmittag in der Zürcher Innenstadt den Verkehr lahmlegen. Die ersten Aktivistinnen und Aktivisten haben sich im Platzspitzpark versammelt. Die Stadtpolizei ist in der Innenstadt präsent.

Trotz leichtem Regen haben sich schon vor elf Uhr beim Rondell hinter dem Landesmuseum mehrere Dutzend Personen versammelt. Gemäss Programm werden dort Neuankömmlinge begrüsst und über die bevorstehende Aktion informiert. Einige haben Klapp- und Gartenstühle dabei, Transparente sind noch nicht zu sehen.

Auf der Bahnhofstrasse betreiben die Aktivistinnen und Aktivisten zudem einen Informationsstand, an dem sie Passanten «über die Klimakrise» orientieren. Die Stadtpolizei Zürich zeigt derweil am Hauptbahnhof und in der Innenstadt Präsenz.

Die Aktivistinnen und Aktivisten haben angekündigt, am Montag um 12 Uhr unter anderem die Uraniastrasse im Bereich der Bahnhofstrasse zu blockieren. Sie wollen sich dazu mit Stühlen auf die Strasse setzen. (sda)
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362 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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holden27
04.10.2021 08:30registriert Februar 2015
Naja. Halte solche Aktionen für kontraproduktiv. Die Anliegen sind durchaus berechtigt. Aber um 12:00 allen den Weg zu versperren nervt die Leute nur und bringt sie nicht wirklich zum nachdenken.
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der/die Waldpropaganda
04.10.2021 09:14registriert September 2018
Sind die Schwrubler mal für einen Tag ruhig, kommen schon die nächsten Nervtröten dahergelaufen. Nicht dass ERs anliegen schlecht wäre, aber um 12 Uhr nerven sie genau jeden Bürger der in seinen Wohlverdienten Mittag will. Somit ist dies eher kontraproduktiv.
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fuzzy dice
04.10.2021 08:51registriert März 2019
Ich komme nicht umhin, den grossen, zeitgenössischen Philosophen Eric Cartman zu zitieren: "Goddam Hippies!"
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