Etwas über 1000 Personen haben am Samstag am «Marsch fürs Läbe» in Zürich-Oerlikon gegen ein liberales Abtreibungsrecht demonstriert. Die Polizei begleitete die bewilligte Veranstaltung wegen angekündigter Gegendemos mit einem Grossaufgebot. Bis am frühen Abend blieb es bei vereinzelten Provokationen, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.
Die Polizei kontrollierte laut einer Mitteilung bis am frühen Abend rund 100 Personen und wies sie teils weg. Zwei Personen wurden für Abklärungen auf eine Polizeiwache gebracht. Die Ordnungshüter stellten zudem pyrotechnische Gegenstände, Vermummungsmaterial und Transparente sicher.
Der 13. Marsch fürs Läbe wurde unter dem Motto «Sei ihre Stimme!» organisiert. Es gelte die Stimme für die Ungeborenen zu erheben. Auf dem Programm standen eine Platzkundgebung sowie ein halbstündiger «Bekenntnismarsch» durch die Oerliker Strassen.
Der #MarschFürsLäbe ist gestartet und das gefällt nicht jedem pic.twitter.com/w2qUwTA12r
— Lukas Steinwandter (@LSteinwandter) September 16, 2023
Linke Kreise hatten im Vorfeld - wie schon in den Vorjahren - zu Gegendemos gegen die Veranstaltung der Abtreibungsgegner aufgerufen. Es kursierten Flyer mit Slogans wie «Gemeinsam den Fundis den Marsch vermiesen» und «Unser Feminismus gegen ihren rechten Kulturkampf».
Die Polizei war deshalb mit einem Grossaufgebot präsent. Der Märtplatz war für die Marsch-Teilnehmenden wiederum mit einem Gitter abgesperrt. In der Luft kreiste unablässig ein Helikopter. In allen Zugangstrassen und -gassen standen Einsatzkräfte und Kastenwagen der Polizei.
Polizeiaufgebot massiv.#ZH1609 #MarschFürsLäbe #ProLife pic.twitter.com/pOx8RgCMf5
— Hüseyin Aydemir (@realaydemir) September 16, 2023
Bis zum frühen Abend blieben direkte Konfrontationen aus; es kam aber zu vereinzelten Provokationen. So wurde am Rande der Veranstaltung Feuerwerk gezündet. Vier Personen, die sich als Mitglieder einer den herumliegenden Abfall einsammelnden Clean-Up-Day-Truppe unbemerkt dem Gitter genähert hatten, störten eine Ansprache kurz mit Trillerpfeifen.
Auch an Gebäuden rund um den Märtplatz hingen einzelne Banner mit Aufschriften wie «Recht auf Abtreibung verteidigen», und auf der Umzugsroute hielt eine Frau auf einem Balkon ein Plakat «My Body, My Choice» («mein Körper, meine Entscheid») in die Höhe.
Die Teilnehmenden des Marsch fürs Läbe skandierten derweil «wir sind fürs Läbe», hielten ihre Plakate «Pro-Life» und «Frauenrechte auch für die Kleinsten» in die Höhe und beteten. Auf der Bühne kritisierte der Zürcher EDU-Kantonsrat Erich Vontobel, dass in der Schweiz, deren Verfassung mit den Worten «im Namen Gottes des Allmächtigen» beginne, «Föten getötet und entsorgt werden dürfen».
(oli/sda)
Aus welchen gründen sollte nicht jeder selbst bestimmen können ob man abtreiben möchte oder nicht? Warum muss man sowas anderen Vorschreiben?
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ich bin zu 100% gegen die Demonstranten und finds peinlich, wenn ältere Männer plötzlich auf Kinderschutz machen.
Es ist immer noch die Frau die die Last der Verantwortung tragen muss. Sonst könnte Mann ja Pflegekinder von Vergewaltigungsopfern grossziehen.
Eben.
Nichtsdestotrotz: Andere Meinungen gilt es auszuhalten.