Schweiz
Zürich

«Marsch fürs Läbe» in Zürich-Oerlikon: Polizei mit Grossaufgebot vor Ort

«Marsch fürs Läbe» in Zürich-Oerlikon: Polizei mit Grossaufgebot vor Ort

16.09.2023, 15:3216.09.2023, 18:46
Mehr «Schweiz»

Etwas über 1000 Personen haben am Samstag am «Marsch fürs Läbe» in Zürich-Oerlikon gegen ein liberales Abtreibungsrecht demonstriert. Die Polizei begleitete die bewilligte Veranstaltung wegen angekündigter Gegendemos mit einem Grossaufgebot. Bis am frühen Abend blieb es bei vereinzelten Provokationen, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.

Die Polizei kontrollierte laut einer Mitteilung bis am frühen Abend rund 100 Personen und wies sie teils weg. Zwei Personen wurden für Abklärungen auf eine Polizeiwache gebracht. Die Ordnungshüter stellten zudem pyrotechnische Gegenstände, Vermummungsmaterial und Transparente sicher.

Der 13. Marsch fürs Läbe wurde unter dem Motto «Sei ihre Stimme!» organisiert. Es gelte die Stimme für die Ungeborenen zu erheben. Auf dem Programm standen eine Platzkundgebung sowie ein halbstündiger «Bekenntnismarsch» durch die Oerliker Strassen.

Linke Kreise hatten im Vorfeld - wie schon in den Vorjahren - zu Gegendemos gegen die Veranstaltung der Abtreibungsgegner aufgerufen. Es kursierten Flyer mit Slogans wie «Gemeinsam den Fundis den Marsch vermiesen» und «Unser Feminismus gegen ihren rechten Kulturkampf».

Helikopter in der Luft

Die Polizei war deshalb mit einem Grossaufgebot präsent. Der Märtplatz war für die Marsch-Teilnehmenden wiederum mit einem Gitter abgesperrt. In der Luft kreiste unablässig ein Helikopter. In allen Zugangstrassen und -gassen standen Einsatzkräfte und Kastenwagen der Polizei.

Bis zum frühen Abend blieben direkte Konfrontationen aus; es kam aber zu vereinzelten Provokationen. So wurde am Rande der Veranstaltung Feuerwerk gezündet. Vier Personen, die sich als Mitglieder einer den herumliegenden Abfall einsammelnden Clean-Up-Day-Truppe unbemerkt dem Gitter genähert hatten, störten eine Ansprache kurz mit Trillerpfeifen.

Auch an Gebäuden rund um den Märtplatz hingen einzelne Banner mit Aufschriften wie «Recht auf Abtreibung verteidigen», und auf der Umzugsroute hielt eine Frau auf einem Balkon ein Plakat «My Body, My Choice» («mein Körper, meine Entscheid») in die Höhe.

Die Teilnehmenden des Marsch fürs Läbe skandierten derweil «wir sind fürs Läbe», hielten ihre Plakate «Pro-Life» und «Frauenrechte auch für die Kleinsten» in die Höhe und beteten. Auf der Bühne kritisierte der Zürcher EDU-Kantonsrat Erich Vontobel, dass in der Schweiz, deren Verfassung mit den Worten «im Namen Gottes des Allmächtigen» beginne, «Föten getötet und entsorgt werden dürfen».

(oli/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das Leben ist voller schöner Momente – hier einige davon!
1 / 21
Das Leben ist voller schöner Momente – hier einige davon!
Egal, wem es besser steht, das Wichtigste ist, dass beide Freude daran haben.
quelle: instagram
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Deutscher Pfarrer will mit Rap-Predigt Christentum wieder cool machen – und disst Putin
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
155 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
_andreas
16.09.2023 17:03registriert April 2020
Mal eine Frage:
Aus welchen gründen sollte nicht jeder selbst bestimmen können ob man abtreiben möchte oder nicht? Warum muss man sowas anderen Vorschreiben?
[...]
25133
Melden
Zum Kommentar
avatar
Hierundjetzt
16.09.2023 17:08registriert Mai 2015
Auch das ist Demokratie.

ich bin zu 100% gegen die Demonstranten und finds peinlich, wenn ältere Männer plötzlich auf Kinderschutz machen.

Es ist immer noch die Frau die die Last der Verantwortung tragen muss. Sonst könnte Mann ja Pflegekinder von Vergewaltigungsopfern grossziehen.

Eben.

Nichtsdestotrotz: Andere Meinungen gilt es auszuhalten.
20426
Melden
Zum Kommentar
avatar
nullKOMMAnichts
16.09.2023 17:06registriert September 2023
Ob die Läderachs auch dabei waren?
11032
Melden
Zum Kommentar
155
Züge halten am Bahnhof Zürich Wipkingen nach Umbau wieder

Am Bahnhof Zürich Wipkingen halten ab Sonntag wieder Züge. Zudem brausen auch wieder Fernverkehrszüge vorbei. Die SBB haben die Umbauarbeiten am Bahnhof und die Sanierung des Wipkinger Viadukts abgeschlossen, wie sie am Freitag mitteilten.

Zur Story