Friedensnobelpreis für Kampf gegen Sexualverbrechen als Kriegswaffe

Friedensnobelpreis für Kampf gegen Sexualverbrechen als Kriegswaffe

05.10.2018, 12:12

Die beiden Menschenrechtsaktivisten Denis Mukwege und Nadia Murad erhalten den Friedensnobelpreis für ihre Bemühungen, die Anwendung von sexueller Gewalt gegen Frauen als Kriegswaffe zu beenden.

Mit dieser Entscheidung ehrt das Komitee die Arbeit des Gynäkologen Mukwege, der in seiner Heimat Kongo vergewaltigte Frauen behandelt. Er ist Namensgeber einer in Genf ansässigen humanitären Stiftung, die sich laut eigenen Worten zum Ziel setzt, «auf die schändlichsten Verbrechen während bewaffneten Konflikten aufmerksam zu machen und die Opfer darin zu unterstützen, sich wieder eine Zukunft aufzubauen».

Die Yezidin Murad aus dem Irak, selber ein Opfer von Kriegsverbrechen, setzt sich ebenfalls gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen ein. Die heute 25-Jährige überlebte eine dreimonatige IS-Gefangenschaft und war danach nach Deutschland exiliert. Sie lebt in Baden-Württemberg und ist seit September 2016 «Goodwill Ambassador» des in Wien ansässigen UNO-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC).

Experten hatten sich im Vorfeld schwer getan, einen Nobelpreisträger vorherzusagen. Kurz vor der Bekanntgabe waren die Namen von Mukwege und Murad aber immer höher gehandelt worden - auch als Würdigung für die #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Belästigung.

Die Osloer Jury hatte sich unter 331 Anwärtern entscheiden müssen - 216 Personen und 115 Organisationen waren für den Preis vorgeschlagen. Nur wenige Nominierungen waren im Vorhinein bekannt. Im Gegensatz zu den weiteren Nobelpreisen wird der Friedensnobelpreis am 10. Dezember - dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel - nicht in Stockholm, sondern in Oslo verliehen. Er ist mit neun Millionen schwedischen Kronen (990'000 Franken) dotiert. (sda/dpa/afp/apa)

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