Wie wurde er gefeiert, als er den katholischen Thron bestieg: Die Kirche jubelte, als Papst Franziskus das Pontifikat 2013 übernahm. Als Papst der Armen, wurde er gefeiert. Bescheiden, unkonventionell, volksnah. Einer, der den hedonistischen Vatikan aufmischen und einen neuen Stil in die Kirche bringen werde.
Und heute?
Die Bilanz ist alles andere als berauschend. Der argentinische Papst erweist sich als konservativ und in religiösen und theologischen Fragen mehr als traditionell. Von Aufbruch keine Spur.
Seine Kirche ist so elitär wie unter seinen Vorgängern. Homosexuelle und Geschiedene werden immer noch ausgegrenzt. Frauen sowieso. Verhütungen sind immer noch tabu, und die Aufarbeitung der vielen sexuellen Übergriffe vieler Kleriker kommt nur schleppend voran. Und das Finanzgebaren der Vatikanbank ist immer noch nicht sonderlich christlich.
Und nun noch dies: Der Vatikan hat ein Papier verfasst, das fortschrittliche Kräfte der katholischen Kirche aufschreckt. Das Dokument der Kleruskongregation, das der Papst abgesegnet hat, hält fest, dass ausschliesslich geweihte Pfarrer Pfarrgemeinden leiten dürfen.
Damit will der Vatikan das Rad einmal mehr zurückdrehen. Der akute Pfarrmangel hatte nämlich dazu geführt, dass auch Laien Pfarreien führen durften. Diese Praxis setzte sich vor allem in der Schweiz immer mehr durch.
Dabei handelt es sich um ausgebildete Patoralassistentinnen und -assistenten. Diese gestalten auch – abgesehen von der Spende der Sakramente – Gottesdienste, was Traditionalisten stets ein Dorn im Auge war. Vor allem für die konservativen Bischöfe in Chur.
Doch es war seit vielen Jahren die einzige Möglichkeit, verwaiste Pfarreien zu retten. In rund einem Drittel der Gemeinden im Generalvikariat Zürich-Glarus teilt der Pfarrer das Leitungsamt mit Pastoralassistentinnen und -assistenten.
«Die Kirche in der Deutschschweiz müsste zusammenpacken, sollte dieses Papier umgesetzt werden», sagte Monika Schmid, Leiterin der Pfarrei Illnau-Effretikon, dem Tages-Anzeiger. Die Basisbewegung «Wir sind Kirche» erklärte, die neue Instruktion aus dem Vatikan erscheine «wie ein letzter Aufschrei einer sterbenden Religionsdiktatur».
Sie überhöhe den Priester, zementiere den Klerikalismus und halte Frauen von Leitungs- und Weiheämtern fern, heisst es im Tages-Anzeiger.
Die Befürworter der vatikanischen Politik wollen das Dilemma mit Pfarrern aus Afrika und Indien lösen. Nur: Die «importierten» Geistlichen sind mit unserer Mentalität, Denkweise, sozialen Struktur und Sprache kaum vertraut. Sie können die Pastoralassistenten nur schlecht ersetzen.
Es ist dem Vatikan offensichtlich egal, was die neue Doktrin für die Ortskirchen, die Pastoralassisten und vor allem für die Gläubigen bedeutet. Hauptsache, der «heilige Buchstabe» wird umgesetzt.
Es spielt offenbar auch keine Rolle, dass sich die katholische Kirche selbst massiv schadet. Die Dogmen sind wichtiger als das Wohl der Gläubigen und ihrer Gemeinden. Ausserdem lassen sich die Instruktionen der überalterten Kurie nicht religiös oder theologisch begründen.
In der Bibel gibt es keine konkreten Hinweis darauf, wie eine Kirchgemeinde aufgebaut und organisiert werden soll. Und wer sie führen darf. Denn es gab zu Zeiten von Jesus keine Pfarrer, keine Bischöfe, keinen Papst und keine kirchlichen Institutionen im engeren Sinn.
Der Papst und die Kurie massen sich an, genau zu wissen, wie Gott «seine» Kirche haben möchte. Und sie setzen ihre persönlichen Ideen autoritär und über die Köpfe der Geistlichen und Gläubigen hinweg durch.
Wer so regiert und fuhrwerkt, muss sich nicht wundern, wenn man intuitiv an Strategien von Sekten denkt.
Um das verquere Ideal einer von Männern dominierten Kirche mit angeblich gottgeweihten Geistlichen zu wahren, vertreiben der Papst und seine Kaderleute viele Katholiken vorsätzlich und mutwillig aus der Kirche. Wahrscheinlich sind Pastoralassistentinnen, die Familien haben und in die Gesellschaft integriert sind, im Schnitt die besseren Pfarrer und Seelsorger als die geweihten Geistlichen.
Noch ein Geheimnis: deren Urfrequenz ist deshalb bei 528 Hz wirkend, weil es der Eigenfrequenz des Holzes ihrer Köpfe entspricht.
Erdlinge, treibt die Quanterianer in eure Wüste.