Eine Chance schon, aber es braucht ein grosses Wunder. 30 Punkte aus 17 Spielen müssen es wohl sein. Aber selbst in der letzten Saison – die in der ersten Europacup-Qualifikation seit 25 Jahren endete – holte der EffZee «nur» 26 (Hinrunde) und 23 (Rückrunde) Punkte.
Mit sechs Punkten und zehn geschossenen Toren spielte der Klub die drittschlechteste Hinrunde der Bundesliga-Geschichte. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt neun Punkte. Kölns Trainer Stefan Ruthenbeck sagt dazu: «Wenn ich jetzt sage: Wir holen 30 Punkte, dann denkt jeder, der Ruthenbeck dreht durch. Aber wenn die anderen schwächeln, müssen wir da sein.»
Neuzugang Simon Terodde vom VfB Stuttgart soll endlich auch im Oberhaus treffen. Zudem kehrt der lange verletzte deutsche Internationale Jonas Hector zurück.
Im allerfrühesten Fall würde der 24. Februar reichen. Wahrscheinlicher ist aber Ende März/Anfangs April. Die sechstletzte Runde bringt am 31. März das Duell gegen Dortmund. Das wäre ein idealer Moment – aus Sicht des Rekordmeisters.
Reif für das Double sind die Münchner auf jeden Fall. Elf Punkte Vorsprung in der Meisterschaft sind fast schon eine Garantie für den sechsten Meistertitel in Serie. Im Cup konnte sich der Rekordchampion gegen Leipzig und Borussia Dortmund durchsetzen. Der Weg zum Final nach Berlin scheint damit geebnet, Viertelfinal-Gegner ist Paderborn. «Die Favoritenrolle im Pokal ist klar bei uns», sagte Thomas Müller.
Trainer Jupp Heynckes weiss, wie man das Triple schafft. Aber er weiss auch, dass Bayern München nicht der Topfavorit in der Champions League ist. Der 72-Jährige setzt auf das Kollektiv, auf die Rückkehr verletzter Stars wie Manuel Neuer und Thiago – und auf das Losglück. Das hatten die Bayern schonmal für den Achtelfinal: Da heisst der Gegner Besiktas Istanbul.
Wenn du wetten willst, ob Bayern München das Triple holt oder ob Nico Kovac nächster Trainer beim Rekordmeister wird, würde ich dir vorschlagen, alles Geld auf Kovac zu setzen.
Die Fühler haben die Bayern schon mal ausgestreckt. Frankfurt möchte mit dem Erfolgstrainer gerne verlängern. Wahrscheinlich gibt's die Unterschrift aber nur, wenn das Papier eine «Bayern-Klausel» enthält.
Ja. Aber es ist in diesem Fall auch okay, wenn Neuerungen nicht schon vom ersten Tag an funktionieren. Der Videobeweis macht den Fussball ehrlicher. Und die Emotionen bleiben trotzdem drin, was viele Gegner monierten.
In der Vorrunde wurden 37 Fehlentscheide korrigiert. Allerdings wurden auch 11 Fehlentscheide nach der Konsultation getroffen. Diese Zahl muss gegen null gehen. Sie wird sicher sinken. Das kommt gut.
2014 und 2015 in der Relegation, jetzt Vorletzter mit nur jeweils 15 Toren und Punkten: Für den Hamburger SV geht es mal wieder ums sportliche Überleben.
Die Defensive des Bundesliga-Dinos ist stabiler geworden. Der wichtigste Vollstrecker und Vorbereiter, Nicolai Müller, aber fehlt wegen eines Kreuzbandrisses noch bis etwa April. «Die Rückrunde wird brutal für uns. Wir müssen 22, 23 Zähler holen, um in der Liga zu bleiben», sagte Sportchef Jens Todt. Am Ende wird die Verteidigung reichen, um spätestens in der Relegation dafür zu sorgen, dass die ewige Uhr weiter tickt.
Bürki: Kassiert weniger Kritik als in der Vorrunde.
Drmic: Wird zum Edeljoker.
Elvedi: Gesetzt in der Verteidigung.
Embolo: Wird seinen Torriecher wiederfinden.
Fernandes: Träumt mit Frankfurt von Europa.
Hitz: Bleibt die Versicherung Augsburgs.
Lustenberger: Rettet die Hertha nicht.
Mehmedi: Pendelt zwischen Bank und Rasen.
Mvogo: Zurück zu YB?
Schwegler: Hält Hannover im gesicherten Mittelfeld.
Sommer: Unangefochten die Nummer 1.
Steffen: Wird beissen müssen, aber das kann er. Am Ende eine Stütze im Abstiegskampf.
Zakaria: Wird noch unverzichtbarer.
Zuber: Bringt sich in gute WM-Form
Auf Mario Gomez lastet der Druck, die Schwaben mit seinen Treffern vor dem sofortigen Wiederabstieg zu retten. «Er hat Qualität und Persönlichkeit. Er weiss, wie er der Mannschaft hilft», sagte VfB-Trainer Hannes Wolf über den Ex-Wolfsburger und 71-fachen Nationalspieler. Gomez selbst sagte: «Ich bin noch nicht fertig, ich kann auch noch ein bisschen.»
Der Ex-Hoffenheimer Sandro Wagner war als Backup für Robert Lewandowski geholt worden, darf aber nach dessen Verletzung schneller ran als erhofft. Heynckes bescheinigt dem zwölf Millionen Euro teuren Neuzugang, «sich sehr gut eingegliedert» zu haben: «Sandro ist die erste Option.»
Die grosse WM-Hoffnung der Nationalmannschaft plagte nach dem Jahreswechsel ein grippaler Infekt. Er muss – mal wieder – einen Trainingsrückstand aufholen. «Er hat grosses Potenzial, aber bevor er uns zum WM-Titel schiesst, muss er seine Leistung bei uns auf Top-Niveau bestätigen und stabilisieren», hatte RB-Sportdirektor Ralf Rangnick bereits vor der Winterpause betont.
Bayerns Robert Lewandowski führt mit 15 Toren, gefolgt von Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang (13) und Augsburgs Alfred Finnbogason (11). Im Vorjahr schnappte sich Aubameyang (31) die Kanone, diesmal will Lewandowski zurückschlagen.
Eine unrunde Vorbereitung erlebten beide: Lewandowski verpasste wegen Problemen an der Patellasehne einen Grossteil. Aubameyang stieg wegen der Ehrung zur «Afrikas Fussballer des Jahres» (3. Platz) später ins Trainingslager ein. Und es gab um den Gabuner wieder Spekulationen wegen eines möglichen Wechsels nach China. Unser Tipp: Lewandowski.
Beim Tabellenzweiten und Cup-Viertelfinalisten herrschen beste Voraussetzungen, dass es unter dem 32-jährigen Bundesliga-Novizen so schwungvoll weitergeht. Die Gelsenkirchener hatten eine Top-Vorbereitung – abgesehen davon, dass Leon Goretzka lange verletzt war. Der Nationalspieler wird im Sommer wohl zum FC Bayern wechseln.
Schalke hat schon jetzt die Stürmer Marko Pjaca (Juventus Turin) und Cedric Teuchert (Nürnberg) verpflichtet. «Gerade im Offensivspiel haben wir in meinen Augen noch einmal einen Schritt nach vorne machen können», sagte Trainer Domenico Tedesco.
Der vom «Kicker» als «Mann des Jahres» ausgezeichnete Coach wird sicher auch 2018 wieder so etwas wie das gesellschaftskritische Gewissen der Liga sein und sie mit seiner offen vorgetragenen Meinung bereichern. Sportlich erwartet der 52-Jährige einen «Ritt auf der Rasierklinge» und Abstiegskampf bis zum Schluss mit seinem SC. (fox/sda/dpa)