Ronaldesque, wie man ihn kennt, betritt Weltfussballer Cristiano Ronaldo das Stadion zur offiziellen Pokalfeier von Real Madrid. Nachdem die Königlichen am Samstag in Lissabon endlich «La Décima», den zehnten Erfolg in der Champions League, feiern durften, empfingen die Fans ihre Helden am Sonntagabend in ihrer Heimat. Im proppenvollen Santiago Bernabeu schossen die Emotionen noch einmal hoch wie ein Feuerwerk.
Mit dem Bus fuhren die Champions-League-Sieger in Richtung Stadion, nachdem sie den Fans auf der «Plaza de Cibeles» den Pokal präsentierten. Alle wollten dabei sein, wenn Ronaldo, Bale und Kompanie in das Tollhaus einmarschierten, alle wollten ihren Helden den verdienten Tribut zollen.
Einer aus der Runde dieser Helden wusste dies zu einer One-Man-Show auszunutzen: Der Portugiese Cristiano Ronaldo stand wieder einmal im Zentrum. Mit dem Selbstvertrauen von 17 CL-Toren auf dem Buckel lief Madrids Nummer 7 ins Tollhaus ein, begleitet vom Song Seven Nations Army. Seine Gestik erinnerte stark an einen Einmarsch eines Profi-Wrestlers. Cristiano Ronaldo at his best.
Neben Ronaldo standen natürlich noch gegen 30 weitere Männer im Mittelpunkt. Ihr Einmarsch war nur halb so extravagant, dafür überraschten zwei Spieler mit überraschenden Frisuren. Zum einen war da Luka Modric, der sich seine Mähne abrasierte und mit einem Kurzhaarschnitt auftrat. Auf der anderen Seite Daniel Carvajal, dessen Bart unter die Farbtube musste.
Die Feier war ein voller Erfolg, die Menge begeistert und die Spieler sichtlich gerührt. Dabei griffen die Akteure selbst zum Mikrofon und richteten ein paar Worte an die Fans. Torhüter Iker Casillas dachte da gemäss der spanischen Zeitung AS schon einen Schritt weiter: «Der Titel ist für euch und für alle Madrid-Fans auf der Welt. Nun muss man aber bereits an ‹la Undécima› (Anm.: der 11. Titel) denken.» Ein bisschen weit gedacht, sind die Bilder der Décima doch noch kaum aus den Köpfen verschwunden.