Vor einem Jahr verpasste die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft den Weltmeistertitel nur ganz knapp. Erst im Penaltyschiessen des WM-Finals musste sich die «Eisgenossen» Schweden geschlagen geben. Die Mannschaft von Patrick Fischer schaffte es, gegen die sogenannten Kleinen die nötigen Punkte einzufahren und konnte auch mit den Top-Mannschaften spielerisch mithalten.
Die Erwartungserhaltung in der Schweiz ist vor der diesjährigen Hockey-WM in der Slowakei deshalb gross. Doch kann die Schweiz ihren Coup vom letzten Jahr wirklich wiederholen? Körperlich spielen die Jungs von Patrick Fischer nämlich nicht in der gleichen Liga wie damals in Dänemark und wie heuer die Konkurrenz.
Mit einer durchschnittlichen Grösse von 182,08 Zentimeter stellt die Schweiz klar den kleinsten Kader der 16 WM-Teams und auch beim Kampfgewicht findet sich die Schweiz am unteren Ende der Rangliste wieder: Nur Grossbritannien und Schweden bringen im Schnitt weniger Kilos auf die Waage.
Vor allem das Fehlen dreier NHL-Haudegen macht sich bemerkbar. Nino Niederreiter (188cm/98kg), Mirco Müller (191cm/95kg), und Timo Meier (184cm/98kg) sorgten im letzten Jahr für viel Wasserverdrängung, aber auch Spieler wie Reto Schäppi oder Goalie Gilles Senn drückten den Schnitt nach oben. Dabei sind in diesem Jahr dagegen kleine «Leichtgewichte» wie Lino Martschini (168cm/66kg), Alessio Bertaggia (174cm/77kg), Andres Ambühl (176cm/85kg) oder Youngster Janis Moser (183cm/72kg).
«Wir sind sicher nicht die grösste Mannschaft», gibt Fischer zu. «Aber wir sind schnell und trickreich. Wir verfügen über drei Top-Goalies, die Verteidiger haben die Fähigkeit, einen guten ersten Pass zu schlagen, was für uns wichtig ist, und vorne haben wir viele Spieler, die den Unterschied ausmachen können. Die fehlenden Kilos müssen wir mit Schlauheit und Geschicklichkeit wettmachen.»
Möglich, dass im Turnierverlauf noch NHL-Crack Sven Andrighetto (178cm/85kg) zum Schweizer Team stossen wird. Er würde zwar auch nicht viel mehr Wasserverdrängung, aber noch mehr Speed und NHL-Erfahrung mitbringen.
Erster Gegner der Hockey-Nati ist am Samstag (12.15 Uhr) Italien. Somit treffen die Schweizer zum fünften Mal hintereinander zum Auftakt auf einen der beiden Aufsteiger. In den letzten vier Jahren gelang es ihnen nie, die volle Punktzahl zu holen – 2015 gegen Österreich (3:4 n.P.) und 2016 gegen Kasachstan (2:3 n.P.) setzte es gar Niederlagen ab. Die Schweizer müssten also gewarnt sein. Danach bekommen sie es mit Lettland (Sonntag), Österreich (Dienstag) und Norwegen (Mittwoch) zu tun, also mit tiefer eingestuften Teams. Der Start wird für Fischer und seine Mannen also von enormer Wichtigkeit sein.
Mit Material der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone/SDA.
Ich glaube jeder normal Denkende weiss dass alles passen muss wenn man auch nur in die nähe des Errfolgs vom letzten Jahr kommen will. "Erwarten" darf man als Schweizer die Viertelfinal Qualifikation, das ist realistisch. Alles andere ist Zugabe und ich habe das Gefühl bis auf die Medien schätzen das die Meisten so ein...