Die Gewährfrauen und -männer aus Finnland haben telefoniert: Es komme schon wieder ein Finne in die Schweiz. Und tatsächlich: Arttu Ruotsalainen wechselt aus der NHL-Organisation der Buffalo Sabres nach Kloten. Offiziell ist der Transfer noch nicht bestätigt worden: Bis zum 15. Juli hat Buffalo die Option, den Finnen zu halten – allerdings wird dann für Kloten eine schöne Abfindung fällig. Der Vertrag mit Kloten ist ausgehandelt und von beiden Seiten unterschrieben.
Arttu Ruotsalainen kommt aus dem gleichen Klub (Oulu), ist aber mit dem legendären finnischen Verteidiger Reijo «Rexi» Ruotsalainen (mit dem SCB 1989, 1991 und 1992 Meister) nicht verwandt. Aber ein ähnlicher Stilist: klein (174 cm) und teuflisch flink und schlau. Ein Zauberzwerg, der sich zwar in der NHL (35 Spiele/10 Punkte) nicht durchgesetzt, aber letzte Saison in der beinharten Farmteam-AHL die gegnerischen Verteidigungen gerockt hat (67 Spiele, 63 Punkte). 2021 gehörte er zu den Besten im finnischen WM-Finalteam, diese Saison konnte er wegen seines Engagements in Nordamerika bei den Titelturnieren nicht für Finnland stürmen.
In der NHL ist er nicht reich geworden: Er hat letzte Saison in der Organisation von Buffalo zwar einen Vertrag für 925'000 Dollar brutto bekommen – aber nur für Einsätze in der NHL. Die meiste Zeit darbte er mit 70'000 Dollar brutto im AHL-Farmteam – und die Hälfte des Salärs geht für Steuern weg. Also höchste Zeit, gutes Geld zu verdienen – und nach dem Wegfall der russischen KHL ist unsere National League dafür die beste Liga.
Aus Finnland ist schon früh gemeldet worden, Arttu Ruotsalainen sei bei Schweizer Klubs im Gespräch und als Favorit galt lange Zeit der SC Bern. Doch SCB-Sportchef Andrew Ebbett will einen rechtsschiessenden Stürmer mit mehr Wasserverdrängung. Ruotsalainen ist Linksschütze.
Blockiert Buffalo den Transfer nicht noch im letzten Moment, dürfen wir bald einmal die offizielle Bestätigung des Transfers erwarten. Arttu Ruotsalainen ist ein kompletter Stürmer (Center und Flügel) und passt perfekt in unsere Lauf- und Tempoliga und mit ihm erhöhen sich die Chancen des Aufsteigers, mindestens «Kellermeister» zu werden: den 12. Platz zu erreichen und so den Playouts zu entgehen, die vom 13. und 14. der Qualifikation gespielt werden müssen.
Dem EHC Kloten mag es ein wenig an Wasserverdrängung fehlen – aber wenn Ruotsalainen kommt, dann haben die Klotener eine der schnelleren Mannschaften der Liga. Und seit jeher gilt: Tempo schlägt Wasserverdrängung.