«Überholen ohne einzuholen.» Der berühmte Satz aus dem Jahre 1957 stammt vom damaligen DDR-Staatsoberhaupt Walter Ulbrich. Dabei ging es um die Art und Weise, wie die kommunistische DDR die kapitalistische BRD auf wirtschaftlichem Gebiet hinter sich lassen wollte. Wie wir heute wissen, hat es nicht funktioniert.
Auf den ersten Blick scheint es tatsächlich unmöglich, jemanden zu überholen, ohne ihn einzuholen. Aber nun könnte diese Unmöglichkeit Wirklichkeit werden.
Zurzeit liegt der SCB in der Tabelle nach wie vor 5 Punkte hinter Ambri und 7 hinter den Lakers auf dem 11. Platz. Bleibt es so, gibt es für den Meister nicht einmal Pre-Playoffs.
Aber wenn die Meisterschaft jetzt abgebrochen würde, käme der SCB auf Rang 10, ohne Ambri zu überholen. Wegen des besseren Punkteschnittes pro Spiel.
Wenn bis zum 4. April nicht alle 12 Teams 52, aber mindestens 39 Partien bestritten haben, dann zählen nicht die Punkte in der Tabelle. Sondern der Punkteschnitt pro Partie.
Nach dieser Wertung liegt der SCB aktuell mit 1,03 Punkten pro Partie vor Ambri (1,02) auf dem 10. und letzten Pre-Playoffplatz.
Wenn am Ende der Qualifikation die Punkte in der Tabelle und nicht der Punkteschnitt zählen sollen, dann müssen die Zuger nach dem Ende ihrer Quarantäne in 17 Tagen 8 Spiele bestreiten. Das ist zwar theoretisch möglich. Aber praktisch sehr schwierig umzusetzen.
Der Spielplan-General lässt sich jedoch nicht mehr stressen. Morgen spielt der SCB gegen Langnau als letztes Team seine 39. Partie. Damit ist klar, dass die Qualifikation zählt. Möge da kommen, was wolle.
Nicht mehr ganz auszuschliessen, dass der SCB am 4. April nach wie vor auf dem 11. Platz liegt. Aber weil dann unter Umständen nicht alle Mannschaften 52 Partien bestritten haben, kann es dank dem besseren Punkteschnitt pro Spiel trotzdem auf Kosten von Ambri zum 10. Rang und die Pre-Playoffs reichen. Ganz im Sinne von Walter Ulbrich hätten die Berner dann Ambri überholt, ohne vorher einzuholen und so den Traum der DDR-Kommunisten erfüllt.
Bleibt noch die Frage zu klären, was bei gleichem Punkteschnitt pro Partie oder bei Punktgleichheit zählt.
Wenn nicht alle 52 Partien gespielt haben, Anzahl Punkte pro Spiel. Ist der Punkteschnitt gleich, ist das Team besser klassiert, das mehr Spiele bestritten hat.
Wenn alle 52 Spiele ausgetragen haben, zählen die Punkte in der Tabelle. Bei Punktgleichheit zählen zuerst die Direktbegegnungen, dann die Tordifferenz und schliesslich die höhere Anzahl erzielter Tore aus allen Spielen.
Weil es keinen Absteiger gibt, ist für die Teams auf dem 11. und 12. Platz die Saison am 4. April zu Ende.
Und was ist, wenn die Playoffs abgebrochen werden müssen?
Dann ist der Qualifikationssieger Meister. Aber nur dann, wenn er zum Zeitpunkt des Abbruchs noch nicht aus den Playoffs ausgeschieden ist. Falls der Qualifikationssieger zu diesem Zeitpunkt aus den Playoffs ausgeschieden ist, gibt es auch diese Saison keinen Meister und der SCB, Meister von 2019, bleibt weiterhin Titelverteidiger.
Es ist also noch ganz nicht sicher, dass es einen neuen Meister geben wird.
Dass Bern bis 4. April noch 1 Spiel schafft war jetzt auch abzusehen.
Ob am Schluss nach Koeffizienten oder Punkten gewertet wird ist egal, mit diesem Szenario wurde ja gerechnet.
Daher der Jubiläumsbericht zum 39 . Spiel des letzten Clubs der dies erreicht?
Da vor 1/4, 1/2 und Final mit den involvierten Clubs und Liga der Modus neu geregelt wird, werden sie schon einen Modus finden um einen neuen Meister zu küren.
Wenn nötig mit nur einem Superfinalspiel.